Monster verdaut Jobpilot langsam

19.11.2004
Die beiden Jobbörsen werden wahrscheinlich erst Ende 2005 zu einer Plattform zusammengeführt.

Die Jobbörse Monster hat vor sechs Monaten den Marktführer Jobpilot übernommen. Doch für Stellensuchende und Unternehmen hat sich auf den ersten Blcik bisher wenig geändert; noch immer gibt es zwei parallele Web-Seiten. Dabei hatte Monster-Chef Jeff Taylor nach der Übernahme angekündigt, die Marke Jobpilot solle so bald wie möglich von Monster abgelöst werden.

Marktbeobachter gehen davon aus, dass die amerikanische Unternehmensleitung einsehen musste, dass der deutsche Markt anders funktioniert als der amerikanische. Auch mit der Funktionalität von Monster waren nicht alle Kunden zufrieden. Bevor also beide Welten in eine Plattform integriert werden, stehen noch eine Menge wichtiger Arbeiten an. "Wir sind gerade dabei, die Monster-Website zu verbessern", erklärt Davide Villa, CEO Monster Worldwide Central Europe und Geschäftsführer von Jobpilot. Beispielsweise an Suchmaschine und Channels werden Anpassungen vorgenommen. "Die neue Monster-Seite sieht seriöser aus; die Jobpilot-Anteile überwiegen", so Villa.

Auch der neue Zeitplan für die Integration sei ein Zugeständnis an den Marktführer Jobpilot und den deutschen Markt. Ab Mitte Januar 2005 sollen alle Stellenanzeigen auf beiden Websites gespiegelt werden, ohne dass den Kunden Mehrkosten entstehen. Das Preisniveau wird an das von Jobpilot angepasst.

Im zweiten Quartal soll es noch beide Adressen und eigenständige Netzauftritte geben. "Allerdings soll dann im Hintergrund nur noch die Monster-Technologie verwendet werden", erläutert Villa den Zeitplan. Das gemäßigte Integrationstempo könnte mit der Unzufriedenheit von einigen Jobpilot-Kunden zu tun haben, als sie vom Merger der Konkurrenten hörten. "Emotionen haben eine große Rolle gespielt", wie Villa auch aus Kundenbefragungen weiß. Die Marke und die Website Jobpilot werden voraussichtlich bis Ende 2005 bestehen bleiben.

Für das kommende Jahr steht Villa ein üppiges Marketing-Budget zur Verfügung, um das neue Profil nach außen hin sichtbar zu machen. Denn schließlich nutzen einer Jobbörse die vielen Stellenangebote nichts, wenn die Bewerber eine Site ignorieren und zur Konkurrenz surfen. (iw)