Mobiles Internet im Ausland

Mögliche Kostenfalle für Kunden von E-Plus und O2

12.08.2012
Trotz des seit Anfang Juli geltenden Kosten-Airbags für mobile Datendienste im Ausland, drohen Kunden von E-Plus und O2 Schock-Rechnungen, wenn sie im Ausland mobil im Internet surfen. Möglich macht dies eine Ausnahmeregelung.

Mobilfunkbetreiber sind im Rahmen von der automatisch greifenden Kostenbeschränkung für das mobile Internet im Ausland befreit, wenn die im Ausland sitzenden Netzbetreiber die Verbrauchsdaten nicht in Echtzeit übermitteln können. So sieht es eine Sonderklausel in der seit Anfang Juli 2012 geltenden EU-Verordnung vor. Die Stiftung Warentest warnt jetzt allerdings Kunden der beiden Mobilfunkbetreiber E-Plus und O2 vor einer möglichen Kostenfalle bei der mobilen Nutzung des Internets im Ausland. E-Plus und O2 wenden die von Brüssel beschlossene Kostenbeschränkung außerhalb Europas fast nirgendwo an, heißt es in einer Mitteilung der Verbraucherschützer.

Auch in Ländern wie den USA oder Japan, wo die Partnerfirmen technisch in der Lage sein dürften, die Verbrauchsdaten an die deutschen Netzbetreiber weiterzuleiten, sei der Kosten-Airbag für die Kunden von E-Plus und O2 nicht aktiviert, so die Stiftung Warentest. Kunden von O2 zahlten beispielsweise dann bis zu 12,29 Euro pro Megabyte, Kunden von E-Plus müssten mit Nutzungsentgelten in Höhe von bis zu 5,99 Euro pro Megabyte rechnen. Für mobiles Internet in einem anderen EU-Land dürfen die Anbieter ihren Kunden nur 83,3 Cent pro Megabyte berechnen. Telekom und Vodafone bieten ihren Kunden dagegen weltweit den bei einem erreichten Rechnungsbetrag von 59,90 Euro automatisch greifenden Kosten-Airbag für Datendienste im Ausland an, ihrer Aussage nach sei die weltweite Umsetzung der Kostenbegrenzungsfunktion technisch kein Problem.

Sowohl E-Plus als auch O2 lassen bislang nicht erkennen, dass sie ihre ins entferntere Ausland reisenden Mobilfunkkunden künftig besser vor hohen Rechnungsbeträgen durch die mobile Internetnutzung besser schützen wollen. O2-Sprecher Ralf Opalka erklärte laut Stiftung Warentest, dass das Unternehmen seine gesetzlichen Pflichten erfülle, solange es auf das Fehlen der Kostenbeschränkung hinweise. "Soweit es aus technischen Gründen nicht möglich ist, den Cut-Off-Mechanismus weltweit flächendeckend umzusetzen, informieren wir unsere Kunden über SMS bei ihrer Einreise ins Ausland", wird er in einem auf dem Online-Portal test.de veröffentlichten Artikel zitiert. Diese Umsetzung stehe im Einklang mit den Transparenzzielen der EU-Roaming-Verordnung." Von E-Plus erhielt die Stiftung Warentest nach eigenen Angaben keine Stellungnahme.

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