Protokolle sollen sich besser ergänzen:

Modifizierte IBM-Architekturen für SAA

08.05.1987

RALEIGH (CWN) - Neue Akzente setzt IBM bei den im Rahmen der Systems Application Architekture (SAA) zum Tragen kommenden Communications-Architekturen. Die Modifikationen sollen zu einem besseren Zusammenspiel zwischen den verschiedenen Protokollen und Interfaces führen.

Zunächst einmal ist es geplant, Snads (Systems Network Architekture Distributed Services) um ein Programmier-Interface zu erweitern. Diese Schnittstelle wird es Anwendern und Entwicklern ermöglichen, Programme für die Kommunikation mit jeder x-beliebigen Snads-Maschine zu schreiben, die mit "Store-and-forward"-Methoden arbeitet. Es wäre dann IBM-Angaben zufolge beispielsweise möglich, mit einem Kommando einen Datenfile zu Mikrocomputern in 200 Geschäftsstellen zu schicken.

Bereits über die Bühne gegangen ist eine Definitions-Neufassung der Enhanced Connectivity Facilities (ECF). Die neue "Bestimmung" geht über die Mikro-Mainframe-Kommunikation hinaus, indem sie sich auf alle für ein kooperatives Processing benötigten Funktionen bezieht. IBM will keine Auflagen für die Veröffentlichung des Protokolls machen, wodurch Käufer EFC-Produkte selbst schreiben können.

Geändert werden auch die Funktionen des Distributet Data Management (DDM), von Disoss und von Profs (Professional Office System). So soll DDM in Zukunft nicht nur ein Datenzugriffsverfahren darstellen, sondern die Daten auf die einzelnen Anwendungen verteilen.

Document Interchange Architekture und Document Content Architekture gehen demnächst von Disoss "getrennte Wege" und werden mit Hilfe von Snads Sprach- und Bilddaten liefern. Profs soll wie ein Word-Prozessor benutzt werden, um Dokumente zu generieren, während Snads die Aufgabe des Electronic-Mail-Handlings zukommen soll. Des weiteren hat sich IBM vorgenommen, verteilte Verzeichnisse zur Datenauffindung zur Verfügung zu stellen. Diese Directories wurden automatisch mit Hilfe des Protokolls LU6.2 (peer-to-peer) gewartet.

Nach Aussagen von Frank Dzubek, President der Communications Network Architects Inc. in Washington, könnte eines Tages das sich im Entwicklungsstadium befindliche Konzept Integrated Office Systems zur Zeit vorgenommene Anpassungen und Neuerungen ersetzen. Integrated Office System wird Funktionen wie Electronic Mail, Kalender sowie Datenbank-Abfrage enthalten. Mit der Verfügbarkeit dieses Systems ist allerdings erst im Laufe der 90er Jahre zu rechnen.