ERP-Systeme

Modernes ERP - eine Frage der Architektur

23.05.2013
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

ERP-Herausforderungen wachsen

Diesen Wunsch zu erfüllen dürfte nicht einfach werden. Auf die IT-Verantwortlichen warten bereits die nächsten ERP-Herausforderungen. Der Takt, in dem das Business neue Anforderungen an die Systeme stellt, wird schneller. Dabei geht es in erster Linie um mehr Flexibilität und Agilität, um schnell auf veränderte Geschäftsparameter reagieren zu können. Dazu kommen neue technische und strategische Entwicklungen. In-Memory-Computing rüttelt an den Grundfesten der Datenarchitektur, die verstärkte Nutzung mobiler Devices erfordert einen Ausbau der bestehenden Architekturen, und neue Methoden der IT-Nutzung rund um Cloud Computing stellen die Art und Weise, wie Unternehmen ihre ERP-Architekturen betreiben und pflegen sollten, grundsätzlich in Frage.

Integrationsmodelle

Die ERP-Architektur beeinflusst auch maßgeblich, wie gut oder schlecht sich Business-Software integrieren lässt. Folgende Integrationsmodelle lassen sich unterscheiden:

Punkt zu Punkt: Bei herkömmlichen Punkt-zu-Punkt-Ansätzen werden je nach Bedarf individuelle Schnittstellen zwischen den verschiedenen Anwendungen entwickelt. Wächst das Sys-tem, werden die Zusammenhänge schnell unübersichtlich. Außerdem erfordert die Pflege der Schnittstellen einen hohen Aufwand. Immer wenn sich einzelne Anwendungskomponenten ändern, muss geprüft werden, ob die Verbindungen noch funktionieren.

Hub and Spoke: Für mehr Ordnung sorgen zentral organisierte Hub-and-Spoke-Architekturen, die auf Middleware-Konzepten basieren. Dabei werden Nachrichtendokumente (Messages) über Adapter (Spokes) an einen zentralen Hub gesendet, dort nach definierten Regeln bearbeitet und an die Zielsysteme weitergeleitet. Eine Variante dieses Modells sind Bus-Sys-teme, die auf einem Enterprise-Service-Bus (ESB) aufbauen.

Service-orientierte Architekturen (SOA): Das SOA-Modell greift im Grunde wieder den dezentralen Ansatz der Punkt-zu-Punkt-Verbindungen auf. Allerdings basieren die Schnittstellen auf Standards wie Web-Services. Zudem stellt dieses Modell im Backend neutrale gekapselte Services (Funktionen) zur Verfügung, die sich verteilt in verschiedenen Prozessen einsetzen und damit auch in verschiedenen Anwendungszusammenhängen wiederverwenden lassen.

Lesen Sie dazu auch: Belastungsprobe für die ERP-Architekturen