IDC hält Deregulierung für Absatzmotor in Europa:

Modem-Anbieter realisieren Umsatzplus

06.02.1987

MÜNCHEN (CW) - Der Deregulierungstrend auf dem europäischen Telecom-Markt rückt Modem- und VAN-Anbieter zunehmend in den Mittelpunkt. Diese Zwischenbilanz zog die IDC Deutschland GmbH, Eschborn, bei ihrer Studie "Modem Marketplace Western Europe 1985-1991".

Knapp 700 000 Stand-alone-Modems sind 1985 in Europa installiert worden; der Gesamtwert beläuft sich laut IDC auf 390,6 Millionen Dollar. Ein gutes Drittel dieser Umsätze realisierten die nationalen Postgesellschaften, denen somit 146 Millionen Dollar in die Staatssäckel flossen.

Die höchsten Einnahmen erzielten Modem-Anbieter im Übertragungsbereich von 9600 Bit pro Sekunde: Für 109,1 Millionen-Dollar erwarben Modem-Anwender auf dem Kontinent 50 450 Systeme. Als absatzstärkstes Produkt erwies sich im genannten Ermittlungszeitraum das 1200-Bit-pro-Sekunde-Modem. Hier konnten 190 000 Einheiten im Wert von 91,2 Millionen Dollar verkauft werden. Bei Modems mit Transferraten von 2400 Bit pro Sekunde erreichte die Auslieferung 83 000 Einheiten für 63,2 Millionen Dollar.

Prognostizieren die Marktforscher für Modems der 1200-, 2400- sowie 9600-Klasse weiterhin rapide wachsende Umsätze, so sieht das Institut für 600- und 4800-Bit-pro-Sekunde-Modems keine Zukunft. Im Jahr 1991 seien diese Systeme dann, so meint IDC, bereits in Vergessenheit geraten.

Dem gesamteuropäischen Modem-Markt mißt die deutsche Sparte der amerikanischen Analysten eine jährliche Steigerungsrate von sieben Prozent bei Installationen und vier Prozent bei Umsätzen zu. Für 1991 ergäbe sich daraus ein Auslieferungsvolumen von 912 812 Einheiten im Wert von 483,5 Millionen Dollar.