Geomarketing

Mobilkom Austria verkauft Bewegungsdaten seiner Kunden

21.12.2009
Der Mobilfunk-Provider Mobilkom Austria verkauft anonymisierte Bewegungsinformationen seiner Kunden an Unternehmen, etwa für Geomarketing und Stadtplanung.

Die Netzbetreiber haben eine neue Einkommensquelle entdeckt, die Bewegungsdaten ihrer Kunden. Doch während Unternehmen wie Vodafone und T-Mobile in Deutschland nur mit einzelnen Partnern kooperieren, geht der österreichische Mobilfunkanbieter Mobilkom Austria noch einen Schritt weiter. Über seine Marke A1 bietet er die Bewegungsdaten seiner 4,7 Millionen Kunden entgeltlich allen Interessenten an. Das Unternehmen erfasst relevante Ereignisse aus der Nutzung von Telefonie, SMS und Datendiensten im 2G- und 3G-Netz in anonymisierter Form. Sie können mit GPS-Daten einzelner Geräte angereichert werden. Informationen über das Bewegungsverhalten von Menschenmengen sind unter anderem für die Stadtplanung interessant, für Navigationsanbieter oder im Geomarketing, um etwa einen Supermarkt richtig zu platzieren.

Auch T-Mobile stellt die Bewegungsdaten seiner 34 Millionen Kunden einem Partner zur Verfügung. Seit Ende 2008 kann das Unternehmen T-Traffic, vor allem durch den Stauwarndienst TMCpro bekannt, auf die Daten zugreifen. Es nutzt sie, um die Vorhersage von Staus zu verbessern. Mit den Handydaten ist es dem Unternehmen auch möglich, Staus auf kleinen Straßen abseits der großen Autobahnen und Fernverkehrsstraßen zu erkennen. Tele Atlas, der einzige Konkurrent von Navteq im Karten-Geschäft, hat mit dem Dienst HD-Traffic seiner Mutterfirma TomTom eine vergleichbare Stauvorhersage im Angebot. Die Verkehrsdaten stammen vom zweitgrößten deutschen Netzbetreiber Vodafone.

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