Mobilität ja, aber zu welchem Preis?

17.01.2007
Viele IT-Entscheider wissen nicht, wieviel ihr Unternehmen für mobile Dienste ausgibt.

Überraschende Ahnungslosigkeit stellte Orange Business Services (OBS) bei einer Umfrage unter CIOs von 650 Unternehmen aus West- und Osteuropa, Afrika und dem Nahen Osten fest. Demnach haben 42 Prozent von ihnen keinen Überblick, welche Beträge ihr Unternehmen für mobile Sicherheit ausgibt. Wie teuer ihrem Unternehmen das mobile Equipment kommt, konnten 40 Prozent nicht sagen und 37 Prozent kennen die Kosten für Remote Access nicht.

Als Ursache für die unzureichende Kontrolle der mobilen Ausgaben sieht Frank Sommerfeld, Vice President bei Orange Business Services und für das Geschäft in Deutschland verantwortlich, vor allem das Fehlen einer strikten Unternehmenspolitik in diesem Bereich. So könne es sogar passieren, dass mobile Mitarbeiter selbst Standards festlegten und ihre eigenen Geräte und Netzverbindungen nutzten. Diese Ausgaben würden nicht über die IT-Budgets sondern andere Geldtöpfe finanziert.

Die Kosten sind laut Studie auch der Hauptgrund dafür, dass IT-Entscheider zögern, eine mobile Lösung einzuführen. So hält ein möglicherweise zu geringer Return on Investment (RoI) 37 Prozent von einer mobilen Datenlösung ab. Fast ein Drittel der CIOs nannten Sicherheitsbedenken als Grund für ihre Zurückhaltung, 29 Prozent fürchten Probleme mit der Zuverlässigkeit. 22 Prozent der Befragten gaben wiederum an, dass sie kein ausreichendes Budget für eine Mobility-Lösung hätten.

Aus Sicht von OBS-Manager Sommerfeld denken viele Unternehmen bei der Evaluierung einer mobilen Lösung zu statisch. "Der Sinn neuer Mobility-Technologien ist, Geschäftsprozesse abzuändern, um besser auf sich wandelnde Marktsituationen zu reagieren und somit produktiver zu sein", erklärt er. Eine RoI-Kalkulation der Mobility-Anforderungen sollte deshalb unbedingt im Hinblick auf die allgemeine Roadmap vorgenommen werden. Oftmals entstünden Kosteneinsparungen und Effektivitätsgewinne nicht dort, wo sie ursprünglich erwartet würden.

Als "heißestes" Mobile-Thema sehen Entscheider die Field Force Automation. Der Umfrage zufolge haben sich mit 60 Prozent die meisten CIOs bereits einmal für eine mobile Lösung für die Automatisierung des Außendienstes interessiert. Immerhin fast die Hälfte der Befragten beschäftigte sich bereits mit einer Nomadic-Work-Lösung und 46 Prozent mit einer mobilen Lösung für das Supply Chain Management. Dagegen gaben nur neun Prozent an, über eine Mobility-Lösung für sensorische Netzwerke und elf Prozent für Location Aware-Lösungen nachgedacht zu haben. (mb)