"Wir haben Malaria, HIV, Erdbeben, Krieg", zählt Thomas Sonesson, Chef des Ostafrikageschäfts von Ericsson, einige der Herausforderungen für die Netzausrüster auf. Die Schwierigkeiten im technologischen Bereich seien noch die geringsten, meint der Experte. Dabei stehen Ericsson und Co. schon bei der Errichtung der Basisstationen vor logistischen Problemen. Angesichts des Mangels an festen Straßen müssen diese auch schon mal mit dem Hubschrauber an ihren Bestimmungsort geflogen werden. Wegen des chronischen Strommangels setzen die Unternehmen auf Dieselgeneratoren - ein gefundenes Fressen für Diebe, die solche Geräte auf dem Schwarzmarkt vertreiben.
Das Hightech-Equipment hat lediglich einen Anteil von 20 Prozent an den Kosten für die Errichtung und den Betrieb einer Basisstation. Sehr viel teurer sind Aufbau, Transport und Stromerzeugung. Nicht zuletzt deshalb konzentriert Ericsson einen großen Teil seiner Forschung und Entwicklung derzeit darauf, diese Kosten zu reduzieren. Dazu sollen kleinere und weniger Stationen und ein geringerer Stromverbrauch beitragen. "Das sind die großen Kostentreiber", zitiert die BusinessWeek Ericsson-Chef Carl-Henric Svanberg.
Ein weiteres Problem bei der Kundengewinnung ist die Vielzahl von Sprachen auf dem Kontinent. "Der Markt ist sehr fragmentiert. Nicht einmal Indien ist so facettenreich", klagt Nokias Chef der Handyabteilung, Kai Öistämö. Nokia setzt beim Handyverkauf deshalb besonders auf lokale Distributionspartner. Obwohl die Menschen in den ländlichen Gebieten Afrikas nicht selten mit einem Einkommen von wenigen Dollar am Tag auskommen müssen, scheint sich der Einsatz für die Mobilfunker zu lohnen. "Es ist eine Menge Potenzial in Gegenden, die auf den ersten Blick arm erscheinen. Die Leute haben ein unbedingtes Bedürfnis zu kommunizieren", erklärt Michael Joseph, Chef des kenianischen Betreibers Safaricom http://www.safaricom.co.ke , an dem Vodafone einen Anteil von 40 Prozent hält. (pte)