Roaming

Mobilfunk im EU-Ausland ab 1. Juli billiger

17.06.2010

Wucherpreise vor Regulierung

Dabei lässt er aber unter den Tisch fallen, dass die Roaming-Preise vor der Regulierung im Sommer 2007 überhöht waren und weit über den tatsächlichen Kosten lagen. Darauf wies der Europäische Gerichtshof in der vergangenen Woche hin. Das durchschnittliche Entgelt für einen Roaming-Anruf sei damals zu hoch gewesen: 1,15 Euro pro Minute, was mehr als fünfmal soviel war wie die tatsächlichen Kosten. Das Verhältnis zwischen Kosten und Entgelten sei in Europa nicht so gewesen, wie es auf Märkten mit einem wirksamem Wettbewerb der Fall gewesen wäre. Der regulierte Tarif liege erheblich unter diesem Durchschnittsentgelt und orientiere sich an den Obergrenzen für Großkundenentgelte, um die Endkundentgelte genauer an den Kosten der Anbieter auszurichten.

Die EU greift neuerdings auch beim Daten-Roaming ein, also der mobilen Internet-Nutzung mit dem Handy im Ausland. Dabei gibt es keine festen Limits für die Endverbraucher. Es werden nur die Entgelte reguliert, die sich die Netzbetreiber verschiedener Länder gegenseitig in Rechnung stellen. Bereits heute dürfen Anbieter untereinander nicht mehr als einen Euro pro Megabyte für den Datentransfer berechnen. Diese Obergrenze wird schrittweise auf 80 Cent pro Megabyte im Jahr 2010 und 50 Cent pro Megabyte im Jahr 2011 abgesenkt. Bis zum Jahr 2015 will die EU-Kommission die Kosten fürs Roaming komplett abschaffen.

powered by AreaMobile