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Mobilfunk-Discounter simyo senkt Preise

29.10.2007
Der Mobilfunk-Billiganbieter simyo reagiert auf neue Konkurrenz und will mit einem deutlichen Preisnachlass seine Marktstellung behaupten.

"Nach dem Einstieg von Fonic und Bild haben wir uns den Markt angeschaut und uns entschlossen zu reagieren. Ab heute starten wir eine breit angelegte Preisoffensive", sagte simyo-Chef Rolf Hansen am Montag in Düsseldorf der dpa-AFX. Die Tochter von E-Plus reduziert die Minutenpreise von 15 auf 9,9 Cent. Gleich teuer werde auch eine SMS.

Simyo war vor rund zwei Jahren an den Start gegangenen und hatte mit günstigen Tarifen die Konkurrenz unter Druck gesetzt. Mittlerweile haben einige Wettbewerber reagiert und nachgezogen. Der kleinste Handy-Anbieter, die Telefonica-Tochter O2, startete kürzlich mit "Fonic" eine eigene Billigmarke, bei der der Minutenpreis bei 9,9 Cent liegt. Der Tarif (ohne UMTS-Datenübertragung!) rechnet sich nur, wenn die Kunden viel innerhalb des eigenen Netzes oder ins Festnetz telefonieren. Experten warnen daher vor Verlusten, da für Telefonate in andere Mobilfunknetze für die Netzbetreiber Selbstkosten von rund neun Cent pro Minute anfallen. Neuerdings ist auch die "BILD"-Zeitung in Kooperation mit Vodafone ins Discount-Geschäft eingestiegen.

Von den neuen Preisen verspricht sich simyo-Chef Hansen einen deutlichen Schub für sein Geschäft. "Sobald die Preise einstellig werden, steigen die Kundenzahlen und Mobilfunknutzung massiv an." Im kommenden Jahr würden mindestens sechs Millionen Kunden in den Discountbereich wechseln. Ende vergangenen Jahres hatten Billiganbieter wie simyo und blau.de nach Angaben der Bundesnetzagentur rund 4,9 Millionen Nutzern unter Vertrag und kamen damit auf einen Marktanteil von sechs Prozent.

In Branchenkreisen wird die Kundenzahl von simyo auf über eine Million geschätzt, womit die Düsseldorfer zu den Marktführern des Discountbereichs zählen. Hansen machte keine Angaben zu der eigenen Kundenentwicklung. Er beteuerte indes: "Wir haben weiter einen guten Kundeneingang, der uns zufrieden stellt." (dpa/tc)