Von wegen Manager-Spielzeug

Mobile Geräte und Apps definieren BI neu

02.03.2013
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.

Mobile BI-Lösungen

Apple selbst empfiehlt den Nutzern eine ganze Reihe von bereits ausführlich getesteten BI-Lösungen für das Tablet- und Smartphone-Betriebssystem iOS. An erster Stelle nennt das Unternehmen Angebote wie Roambi, SAP Business Objects, MicroStrategy Mobile, QlikView, PushBI Mobile und Analytics HD. Die Ergebnisse würden visuell hervorragend präsentiert und seien leicht nachvollziehbar.

Filemaker Go iPad
Filemaker Go iPad
Foto: FileMaker

Im eigenen Haus bietet Apple über die Tochtergesellschaft Filemaker zudem eine Möglichkeit, Dashboards und Business Intelligence via App als Eigenentwicklung einzurichten. Die damit entwickelten Lösungen seien in der Regel weniger komplex als die speziellen Entwicklungsplattformen, bewertet Filemaker sein Angebot, richteten sich aber genauer an die Bedürfnisse des Anwenders und passten vom Design her besser in die Apple-Welt.

Genau genommen handelt es sich bei Filemaker um ein Datenbank-Management-System für Mac OS X, iOS und Windows, auf dem entsprechende Datenbank-Anwendungen gebaut werden können. Wenn für BI-Anwendungen Daten aus anderen Quellen benötigt werden, unterstützt Filemaker Server die Kommunikation mit externen Quellen durch Schnittstellen zu SQL-Datenbanken wie Oracle, MySQL oder SQL Server. Zudem verwendet Filemaker offene Formate für den Datenaustausch wie ODBC, JDBC, XML oder PHP.

Die Verbindung zum mobilen Gerät stellt die im AppStore kostenlos beziehbare App Filemaker Go 12 her. Damit können zum einen auf das iOS-Gerät übertragene Filemaker-Datenbanken quasi vor Ort bearbeitet werden. Zum anderen können die Devices auch auf Filemaker-Datenbanken zugreifen und solche bearbeiten, die über WLAN oder eine Mobilfunkverbindung auf einem Einzelplatz-Rechner mit Filemaker Pro oder auf einem Filemaker-Server gehostet sind. Das Erstellen neuer Datenbanken oder das Ändern der Struktur ist mit Filemaker Go allerdings nicht möglich.

Im Einsatz hat FileMaker 12 unter anderem Ralf Jürgens von der Münchner Firma Creative Networks. Der Filemaker-Partner hat in den vergangenen Jahren einige Lösungen im Bereich der Außendienststeuerung großer Konzerne realisiert. Unter anderem erledigt „CN Touch-and-go BI“ für ein Elektronikunternehmen in 16 Ländern Europas die mehrsprachige Live-Vertriebssteuerung auf dem iPad. Die Stammdateninitialisierung erfolgte dabei aus internen Excel-Listen, hinzu gespielt wurden weitere Daten aus MySQL-Quellen im Web. Ins Filemaker-System eingebracht, wurde die gesamte Vertriebssteuerung inklusive Sales-Reporting für die Vertriebsmitarbeiter abgebildet – mit einer Termin- und Besuchsplanung als Anfangspunkt, Bestandsermittlungen bei den Händlern und schließlich dem Live-Zurückspielen der Bestellungen auf den Filemaker-Server. Die Unternehmensleitung erhielt bei Bedarf auf Knopfdruck sofort PDF-Reports.