Enterprise-Mobility-Studie

Mobile Enterprise Apps in deutschen Firmen auf dem Vormarsch

12.10.2016
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Das Thema Mobile Enterprise Apps ist weltweit bei den Unternehmen angekommen. Dabei gehören deutsche Firmen zu den Vorreitern, wie eine von Adobe in Auftrag gegebene Studie zeigt.
Mobile Enterprise Apps helfen unter anderem dabei, die Kommunikation zwischen Mitarbeitern und mit Kunden zu verbessern.
Mobile Enterprise Apps helfen unter anderem dabei, die Kommunikation zwischen Mitarbeitern und mit Kunden zu verbessern.
Foto: zaozaa19 - shutterstock.com

Nicht schlecht: In 75 Prozent der hiesigen Firmen kommen inzwischen Mobile Enterprise Apps zum Einsatz, etwa für tägliche Aufgaben wie eine verbesserte Kommunikation der Mitarbeiter oder Sales-Prozesse. Damit liegt Deutschland deutlich vor Großbritannien (59 Prozent) und den USA (50 Prozent) - nur in Indien (88 Prozent) und China (79 Prozent) gibt es eine größere Verbreitung der mobilen Unternehmens-Apps. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie "Adobe Enterprise Mobile Apps Survey", für die Edelman Intelligence rund 1.500 HR-, Sales- und Marketing-Manager von Unternehmen aus den fünf Ländern befragte (Deutschland: 250). Im weltweiten Durchschnitt nutzen demnach 67 Prozent der befragten Unternehmen Enterprise-Apps.

Verbesserung der internen und externen Kommunikation

Die Gründe für den Einsatz der mobilen Anwendungen sind vielfältig. Mehr als die Hälfte der deutschen Umfrageteilnehmer (51 Prozent) gaben an, mit Mobile Enterprise Apps die Kommunikation zwischen Mitarbeitern und mit Kunden verbessern zu wollen. Als zweitwichtigster Grund wurde eine höhere Produktivität genannt. Der Großteil der App-Nutzer unter den Befragten erklärte, diese seien absolut entscheidend für den Erfolg des Unternehmens, insbesondere in den Bereichen Messaging und Collaboration, CRM und Kunden-Services und -Support.

Umgekehrt betrachtet, fürchten die deutschen Befragten, ohne mobile Apps gegenüber dem Wettbewerb ins Hintertreffen zu geraten. Die unternehmensinternen Abläufe wären dann ihrer Meinung nach weniger effizient (57 Prozent), die Neukundenansprache längst nicht so erfolgreich (50 Prozent) und die Mitarbeiter nicht immer auf dem neuesten Stand (43 Prozent).

Interessant ist die Beziehung zwischen Mobile-Strategie und Mobile-App-Strategie: So sind zwar knapp zwei Drittel (65 Prozent) der deutschen Unternehmen laut Umfrage davon überzeugt, dass sie schon heute über eine wettbewerbsfähige Mobile-Strategie verfügen, nur 17 Prozent sehen sich dagegen in einer überlegenen Position. Bei den Unternehmen, die Mobile-Enterprise-Apps im Betrieb haben, sehen sich dagegen immerhin 28 Prozent mit einem Vorsprung gegenüber der Konkurrenz.

Weitere Investitionen in Mobile Enterprise Apps geplant

Wie die Studie weiter ergab, gewinnen Enterprise-Apps in deutschen Unternehmen rasant an Bedeutung. So bekundeten 60 Prozent der Befragten, die die Anzahl der Mitarbeiter, die ihren Job mit einer Enterprise-App erledigen, sei im vergangenen Jahr weiter gestiegen. Die Anzahl der Apps nahm bei 55 Prozent der Firmen zu.

Knapp jedes zweite deutsche Unternehmen (46 Prozent) plant (daher) auch im nächsten Jahr verstärkte Investitionen in Mobile Enterprise Apps zu tätigen. In den kommenden drei Jahren sind es sogar 61 Prozent.

Im nächsten Jahr will fast die Hälfte bei den mobilen Enterprise-Apps größeren Fokus auf Sicherheit und Schutz der Privatsphäre legen. Weitere Aspekte sind Cloud-Integration, die Benutzererfahrung, eine bessere Integration mit Backend-Systemen und -daten sowie personalisierbare Apps.

Gründe gegen Mobile Enterprise Apps

Interessant waren natürlich auch die Gründe, weshalb Unternehmen keine Mobile Enterprise Apps nutzen. Hier lagen weltweit betrachtet die Unsicherheit, der Kostenaufwand sowie die Furcht vor zusätzliche Komplexität durch ein neues Tool in etwa gleichauf.

Entsprechend erklärten auch mehr als die Hälfte der Unternehmen, eine einfachere Integration sowie eine nahtlose Nutzererfahrung über verschiedene Kanäle oder Devices würde die Wahrscheinlichkeit, eine eigene Business-App zu bauen bzw. in Auftrag zu geben, steigern. Als weitere Faktoren wurde eine einfachere Entwicklung und Bereitstellung sowie eine leichtere Verwaltung der Inhalte aufgeführt.

Und wenig überraschend liegt auch bei den Firmen, die bereits Enterprise-Apps im Einsatz haben, Einiges im Argen. Als die wesentlichsten Punkte, die beim Einsatz zu Frustration führten, wurden Sicherheitsprobleme (38 Prozent), Fehler nach Updates (38 Prozent) und eine mangelnde Anpassbarkeit der Apps (36 Prozent) genannt. Jeder dritte Befragte beklagte außerdem, es sei schwierig, die Apps über das ganze Unternehmen hinweg zu verwalten.