Mobile Business: Technische Entwicklung mit Potenzialen und Problemen

19.09.2006
Von 
Jan-Bernd Meyer betreute als leitender Redakteur Sonderpublikationen und -projekte der COMPUTERWOCHE. Auch für die im Auftrag der Deutschen Messe AG publizierten "CeBIT News" war Meyer zuständig. Inhaltlich betreute er darüber hinaus Hardware- und Green-IT- bzw. Nachhaltigkeitsthemen sowie alles was mit politischen Hintergründen in der ITK-Szene zu tun hat.

Die Befragung der Topmanager aus Vorstandsebene, Geschäftsführung und Abteilungsleitung ergab ein bemerkenswertes Ergebnis, das sich durch die komplette Untersuchung zog: Zwischen der Bedeutung, die die befragten Manager einem der 30 Aspekte beimaßen, und deren vollständiger Realisierung im eigenen Unternehmen klaffen oft große Lücken.

Ein Beispiel: Nur knapp jedes dritte Unternehmen hat tatsächlich im Vorfeld klare Ziele für ein Mobile-Business-Geschäftsmodell definiert - obwohl der Anspruch einer eindeutigen Zielsetzung bei den befragten Firmen durchweg vorhanden ist.

Christoph Wamser empfiehlt Unternehmen, Strategie und Organisation in den Vordergrund zu rücken.
Christoph Wamser empfiehlt Unternehmen, Strategie und Organisation in den Vordergrund zu rücken.

Auch in Sachen Organisation klaffen Anspruch und Wirklichkeit teils erheblich auseinander. Wohl sind die Befragten der Meinung, dass es wichtig sei, mobile Lösungen in bereits bestehende Prozesse einzubinden. Nicht einmal jede vierte Firma hat aber die als signifikant erkannte Integrationsarbeit schon geleistet.

Bei keinem der Erfolgsfaktoren ist der Widerspruch zwischen Anspruch und Wirklichkeit klarer als bei der Diskussion, welche Techniken für Mobile-Business-Projekte vonnöten sind.

Beispiel: Bei der Planung von MB-Lösungen gilt es auch, an deren spätere Skalierbarkeit zu denken. Den meisten ist die Bedeutung dieser Forderung klar. De facto hat aber nur jedes fünfte Unternehmen dieses Muss in seine Planungen einbezogen. Kommentar von KI-AG-Vorstand Dirk Buschmann: "Viele Mobile-Business-Projekte scheitern, weil sie zu groß oder zu klein und nicht skalierbar sind." Buschmann weiter: "Die Skalierbarkeit von MB-Projekten verhindert kleine Insellösungen."

Befragungs- und Bewertungsmethode

Als Befragungsmethode wurde eine fünfstufige Ratingskala benutzt. Deren Pole reichten von 100 (= sehr gering) bis 500 (= sehr hoch).

Zudem fragten die Autoren ab, in welchem Umfang die Befragten in ihren Unternehmen die jeweiligen Erfolgsfaktoren bereits selbst vollständig umgesetzt haben. Hieraus gewannen die Datenerheber einen prozentualen Wert.

Als beispielsweise nach der Bedeutung des Faktors "Involvierung des Topmanagements" in eine Mobile-Business-Strategie geforscht wurde, ergab die Untersuchung, dass die Befragten diesem Aspekt eine hohe Bedeutung (402) auf einer Ratingskala einräumten, die bis maximal 500 (=höchste Bedeutung) reicht.

Bei der Frage allerdings, ob das Topmanagement im Unternehmen des Befragten tatsächlich bereits umfassend in die Strategieplanung eingebunden ist, erbrachte die Summe der Antworten, dass dies in nur 40 Prozent der Konzerne der Fall ist.

Bei Sicherheitsaspekten und deren Auswirkungen auf Mobile-Business-Projekte sind deutsche IT-Verantwortliche allerdings sehr wach. Diesbezüglichen Fragen kommt absolute Priorität zu.