Mobile Analytics

Mobile BI fördert den Unternehmenserfolg

30.07.2013
Von 
Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.

Von Vorreitern und Mitläufern

Von den Leadern haben zwei Drittel Prozesse etabliert, die gewährleisten, dass BI-Daten konsistent und synchronisiert bereitgestellt werden. Bei den Followern sind es nur 22 Prozent. 65 Prozent der führenden Firmen setzen für mobile Datenauswertungen rollenspezifische Berichte und Dashboards ein, doch nur 38 Prozent der Mitläufer.

24 Prozent der Leader stellen sicher, dass die eingesetzte mobile BI-Lösung auch im Offline-Modus genutzt werden kann, doch nur zwölf Prozent der Follower. Die Vorreiter ziehen zudem einen größeren Business-Nutzen aus der Entscheidungsunterstützung durch den Einsatz mobiler BI-Anwendungen ziehen als die Nachahmer. Im Jahresvergleich konnten die Leader ihre Umsätze um ein Viertel (Follower elf Prozent), die Kundenbindung um 21 Prozent (Follower acht Prozent) und das Betriebsergebnis um 17 Prozent (Follower zehn Prozent) steigern.

Den konkreten Business-Nutzen einer mobilen BI-Lösung zeigen die Aberdeen-Analysten am Beispiel des John Hopkins Hospital (JHH) in Baltimore (USA) auf.

Mobile BI im Krankenhaus

Im JHH hatte es in den letzten Jahren eine Reihe von Umstrukturierungen gegeben. So hatte das Krankenhaus unter anderem die Notaufnahme modernisiert und erweitert. Das JHH-Institut für Kardiologie war in ein anderes Gebäude umgezogen und mit dem Charlotte R. Bloomberg Children’s Center ein neues Kinderkrankenhaus hinzugekommen.

Die Zahl der Krankenbetten wurde nicht erhöht, sodass seitdem insbesondere aufgrund der erweiterten Notaufnahme die Betten zu 95 Prozent ausgelastet sind. Bisher hatte das Krankenhaus den Patientenfluss und die Bettenbelegung per E-Mail, Spreadsheet oder auf Zuruf organisiert. Auch wenn Belegungsdaten oft nur wenige Stunden alt waren; sie waren häufig bereits überholt. Patienten aus der Notaufnahme mussten daher statt der geplanten vier Stunden oft zehn Stunden auf ein Bett warten.

Echtzeit-Dashboard löst E-Mail ab

Das JHH entwickelte deshalb ein mobiles Dashboard, das einen Echtzeitblick auf den aktuellen Bedarf und die Belegung der Betten liefern sollte, um diese optimal auslasten zu können und somit auch den Patientendurchfluss effizienter zu gestalten.

Im nächsten Schritt wurde mit Unterstützung der Fachabteilungen ein Prototyp der mobilen Echtzeit-Dashboard-Lösung entwickelt, getestet und dann produktiv gesetzt. Heute erhalten rund 30 Endanwender, davon zehn Entscheidungsträger, via Tablet-PC einen Echtzeitzugriff auf die im Rahmen der Bettenbelegung relevanten Daten. Sie können somit Belegungsprozesse genauer steuern wie auch mögliche Engpässe sofort erkennen und beheben.