Mobile Betreuung - niedrige TCO

25.11.2002
Von Thomas Schuhmacher

Vor einem Patientenbesuch laden die Pflegekräfte diese Patientendaten über ein Mobiltelefon auf ihren HP-Jornada und senden nach der Visite ihre Änderungen zurück an die Einsatzleitung. Statt wertvolle Zeit für Bürotätigkeiten aufzuwenden, kann das Personal nahezu alle administrativen Aufgaben unterwegs oder direkt beim Patienten erledigen. Dabei garantiert Thalia die Sicherheit der vertraulichen Patienteninformationen. Relevante Informationen werden vor jedem Hausbesuch direkt zum Leistungserbringer übertragen. Aus Sicherheitsgründen sind lediglich Informationen zu Patienten, die im Tagesplan eingetragen sind, zugänglich. Hinzu kommt, dass Akten oder lose Blätter nicht mehr in Autos oder Wohnungen vergessen werden können.

Die Daten sind ständig verfügbar, da sie lokal auf dem Handheld-Computer gespeichert werden, den die Mitarbeiter zu den Hausbesuchen mitnehmen. Vorher laden sie die Daten, nach der Visite senden sie sie mit den Änderungen zurück an die Einsatzleitung. Kernstück von Thalia sind die Datenbank- und Synchronisierungstechnologien von I-Anywhere Solutions (IAS). Als Handheld wird der HP-Jornada verwendet, auf dem die Daten in einer kleinen Datenbank gespeichert werden, der Ultra Lite-Version von SQL Anywhere Studio, einer Entwicklungsplattform im Bereich Daten-Management und Synchronisationstechnologien für Unternehmensdaten, die vor allem für die Entwicklung und Implementierung von verteilten E-Business-Lösungen auf Basis mobiler Systeme einsetzbar ist.

Die während der Visite erfassten Daten werden zur Aktualisierung an den zentralen Mainframe gesendet; aus Sicherheitsgründen werden sie nach erfolgreicher Synchronisation vom Handheld gelöscht.

Für die Synchronisierung haben die Entwickler auf die Mobi-Link-Schnittstelle gesetzt; sie sorgt zwischen entfernt eingesetzten Geräten und heterogenen Datenquellen, wie etwa von Oracle, Microsoft oder IBM, für sicheren bidirektionalen Austausch von Informationen. Über TCP/IP oder auch HTTP wird die Verbindung zum Synchronisations-Server aufgebaut, der dann die Kommunikation mit der Backend-Datenbank übernimmt. Bei der Übertragung können die Daten optional mit 128 Bit verschlüsselt werden. Da durch die lokale Speicherung der Patientendaten keine ständige Verbindung benötigt wird, bleibt die TCO (Total Cost of Ownership) konstant niedrig.

Die Stadt Helsinki hat jüngst bestätigt, dass die Pflegekräfte ihre Produktivität um 30 bis 35 Prozent verbessern konnten. Statt bisher vier können heute im Schnitt sieben Patienten pro Tag durch einen Mitarbeiter betreut werden.

„In Helsinki entwickeln sich Dienstleistungen für ältere Menschen stark in Richtung häuslicher Behandlung“, so Aulikki Kananoja, Leiter des Sozialamts der Stadt Helsinki. „Häusliche Pflege zieht Vorteile aus moderner Technologie. Bis jetzt haben sich Bedienerfreundlichkeit und Verfügbarkeit als wichtigste Vorzüge der mobilen Lösung erwiesen. Im Interesse der Patienten ist es essenziell, dass dieses System für die sozialen Services Echtzeitinformationen über ihr Wohlergehen bereitstellt. Auf diese Weise können wir ihre Gesamtsituation besser und individueller als vorher im Auge behalten.“