Primär SMS

Mobile Banking in Schwellenländern lukrativ für Mobilfunker

26.03.2009
Von pte pte
Der Sektor für Mobile Banking entwickelt sich hierzulande dank der breiten Verfügbarkeit von Internet-fähigen Smartphones sehr gut.

Der Zugriff auf das Konto vom Mobiltelefon wird durch Handy-Applikationen zunehmend erleichtert. In Schwellenländern dagegen ist die SMS der Hauptkanal zwischen dem Kunden und seiner Bank. Vor allem, weil hierzu kein technisch aufwendiges Handy nötig ist, ist der Kontozugriff via Kurzmitteilung optimal für viele Länder. Für Telekomprovider stellt dies wiederum ein enormes Geschäftspotenzial dar, berichten Analysten des Marktforschungsunternehmens Frost & Sullivan in einer aktuellen Studie.

Die Marktforscher konzentrierten sich in ihrer Untersuchung auf Lateinamerika. Ein hohes Wachstum sehen die Forscher vor allem in Ländern mit relativ stabilen politischen Verhältnissen wie Chile, Brasilien oder Argentinien. "Die zunehmende Verbreitung von Mobiltelefonen in den vergangenen drei Jahren hat in diesen Ländern einen nachhaltigen Markt für mobile Anwendungen geschaffen", meint Analyst Andres Sciarrotta. Die großen Banken haben 2008 zwar bereits erste Anwendungen angeboten, die Akzeptanz bei den Kunden sei jedoch noch niedrig.

Als Hauptgrund für die geringe Nutzungsrate sehen die Studienautoren das mangelnde Vertrauen der User in die Sicherheit des Systems. Die Begründung ist hier ähnlich wie sie auch in Europa und den USA von Kunden vorgetragen wird. Laut einer Anfang des Jahres veröffentlichten US-Studie hat knapp die Hälfte der befragten Personen, die Mobile Banking nicht verwenden, erhebliche Sicherheitsbedenken und nimmt aus diesem Grund Abstand von der Nutzung. Um diese Hürden abzubauen, sollten Banken spezielle Sicherheitscodes anbieten und Kampagnen starten, in deren Rahmen Kunden die sichere Benutzung des mobilen Kontozugriffs nähergebracht wird, meinen die Analysten.

Den Telekomprovidern kommt hierbei eine Vermittlungsfunktion zu. Da sie über ihre Angebote direkt von Mobile-Banking-Kunden profitieren, müssten sie sich hier besonders engagieren, so Sciarrotta. "Die Mobilfunker können es den Finanzinstituten erleichtern, im Mobilfunkmarkt mit ihren Angeboten Fuß zu fassen, indem sie ihre Erfahrung in Sachen Betreiberleitlinien, Netzwerk-Protokollen oder Sicherheit einbringen", sagt der Analyst. Gleichzeitig rät Scirrotta den Mobilfunkern aber auch, die eigenen Services auszubauen, um neben dem Bankzugang via SMS künftig auch weitere Dienste beispielsweise via WAP anbieten zu können. (pte)