Web

Mobilcom sucht mehr Kundenbindung

17.03.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Mobilcom-Chef Thorsten Grenz hat sich für 2004 das Ziel gesetzt, die Kundenbasis im neuen Kerngeschäft von 4,2 Millionen auf mindestens 4,4 Millionen Nutzer zu steigern. Zudem soll der Bereich Mobilfunk-Service-Providing ein positives Betriebsergebnis erzielen. Auch im Geschäftsjahr 2004 gilt die Maxime, Wachstum und Profitabilität auszubalancieren", betont Grenz. Das Unternehmen will dabei möglichst viele Vertragskunden gewinnen.

"Unsere Kunden sind noch überdurchschnittlich untreu", sagte der Vorstandsvorsitzende am gestrigen Dienstag bei der Vorlage der Jahresergebnisse 2003 in Hamburg. So hatte Mobilcom im vergangenen Jahr rund 1,5 Millionen Kunden verloren. Mit einer Marketing-Initiative gelang es dem Büdelsdorfer Unternehmen aber, im vierten Quartal rund 430.000 Kunden hinzuzugewinnen. Damit seien die rund 300.000 im selben Vierteljahr auslaufenden Verträge überkompensiert worden.

2003 schaffte der Mobilfunk-Service-Provider in seinem Kerngeschäft knapp die Ertragswende: Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) verbesserte sich gegenüber 2002 von minus 372,3 Millionen auf plus 100.000 Euro. Die Einnahmen in diesem Bereich gingen dagegen von 1,49 Milliarden auf 1,36 Milliarden Euro zurück. Der Konzernumsatz insgesamt schrumpfte von 2,05 Milliarden auf 1,84 Milliarden Euro. Unter dem Strich erzielte Mobilcom einen Nettoprofit von 160 Millionen Euro, verglichen mit einem Verlust von 3,44 Milliarden Euro im Vorjahr.

Das Unternehmen war vor knapp anderthalb Jahren nach dem dramatischen Ende seines UMTS-Abenteuers knapp an der Insolvenz vorbei geschrammt. Nachdem das Festnetzgeschäft im April 2003 an die Internet-Tochter Freenet.de verkauft wurde, konzentriert sich Mobilcom auf sein ursprüngliches Kerngeschäft, die Vermarktung von Mobilfunkverträgen. (mb)