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Mobilcom schreibt 3,4 Milliarden Euro Miese

21.03.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der finanziell angeschlagene Mobilfunkanbieter Mobilcom AG hat im vergangenen Jahr einen Rekordverlust von 3,4 Milliarden Euro verbucht. Das Büdelsdorfer Unternehmen führt das hohe Defizit in erster Linie auf die Abschreibungen im UMTS-Bereich zurück. Mobilcom hatte im vergangenen Jahr seine gesamten UMTS-Investitionen im Wert von 9,9 Milliarden Euro abgeschrieben. Da sich der ehemalige Kooperationspartner France Télécom letztendlich dazu bereit erklärte, Schulden in Höhe von 7,1 Milliarden Euro zu übernehmen, wurde das Ergebnis nur noch mit 2,8 Milliarden Euro belastet. Klammert man diese aus, liegt der Pro-Forma-Verlust nach Firmenangaben bei 504 Millionen Euro und ist damit mehr als doppelt so hoch als der Fehlbetrag im Geschäftsjahr 2001 (206 Millionen Euro). Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen

(EBITDA) stieg im Jahresvergleich von minus 65,5 Millionen auf minus 146 Millionen Euro. Rückläufig war dagegen der Umsatz, der um gut 20 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro zurückging. Den vollständigen Jahresabschluss will Mobilcom am 27. März vorlegen.

Wie das norddeutsche Unternehmen weiter bekannt gab, wird die Internet-Tochter Freenet.de zum 1. April das Festnetzgeschäft von Mobilcom übernehmen. Nachdem die Aufsichtsräte der beiden Vertragspartner ihr Plazet gaben, muss der Verkauf noch von den Kreditgebern genehmigt werden. Der Kaufpreis beträgt 35 Millionen Euro, die Bezahlung erfolgt in vier Raten. (mb)