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Mobilcom: Millenium verklagt France Télécom

19.12.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - In der unrühmlichen UMTS-Geschichte des Büdelsdorfer Mobilfunkunternehmens Mobilcom AG wird ein weiteres Kapitel geschrieben. Wie das Landgericht Kiel bestätigte, hat die Firma Millenium GmbH, die der Ehefrau des einstigen Mobilcom-Chefs Gerhard Schmid gehört und Aktionärin der Mobilcom war, einen Schadenersatzklage gegen den Großaktionär France Télécom gestellt. Dem Gericht liegt eine Teilklage über eine Million Euro vor. Allerdings sollen sich die Gesamtforderungen an den französischen TK-Konzern auf insgesamt 4,8 Milliarden Euro belaufen. Dabei entfallen nach einem Bericht des "Manager Magazins" 1,3 Milliarden Euro auf den Schaden, der dem Ehepaar Schmid durch den Kursverlust entstanden ist, die restliche Summe wird mit dem Vertragsbruch der France Télécom begründet. Die Franzosen

hatten sich im März 2000 an Mobilcom beteiligt und verpflichtet, die Kosten für den Aufbau des UMTS-Netzes zu tragen. Vergangenes Jahr kündigte der Pariser Konzern jedoch die Verträge, übernahm aber die Zahlung der Schulden in Höhe von 7,2 Milliarden Euro. (pg)