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Mobilcom drohen hohe Abschreibungen

23.01.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Dem angeschlagenen Mobilfunkanbieter Mobilcom stehen für das abgelaufene Geschäftsjahr möglicherweise Wertberichtigungen im zweistelligen Millionenbereich ins Haus. Die genaue Höhe der erforderlichen Abschreibung werde zur Zeit von Wirtschaftsprüfern ermittelt, berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf Firmenkreise. Grund für den Korrekturbedarf ist demnach eine Rückzahlungsforderung in Höhe von 71 Millionen Euro gegen den Firmengründer Gerhard Schmid und die Millennium GmbH. Schmid hatte den Betrag im vergangenen Jahr als Vorstandschef von Mobilcom aus der Firmenkasse an das Unternehmen seiner Gattin bezahlt, um ein Aktienoptionsprogramm aufzulegen. Mit den Firmenanteilen sollten besonders erfolgreiche Mobilcom-Verkäufer honoriert werden. Obwohl das Optionsprogramm nicht zu Stande kam, hat die Millenium das Geld bislang noch nicht zurückgezahlt. Sollten die Firma

und Schmid der vereinbarten Rückzahlungsfrist bis Ende März nicht nachkommen, kann Mobilcom zwar die von ihnen als Sicherheit hinterlegten 3,6 Millionen Aktien an der Börse veräußern. Bei einem gegenwärtigen Kurs von knapp über drei Euro brächten die Aktien dem Unternehmen jedoch weniger als elf Millionen Euro ein. Den Restbetrag kann der Mobilfunkanbieter erst nach der mit Schmid vereinbarten Friedenspflicht bis 2005 vor Gericht einklagen. (mb)