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Mobilcom deutet UMTS-Verzögerung an

01.02.2002
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Vielleicht hatte er bisher den Mund doch ein wenig zu voll genommen, der umtriebige Mobilcom-Chef Gerhard Schmid: Im Rahmen einer Analystenkonferenz in Frankfurt gestand er ein, der weiterhin offiziell für die zweite Hälfte 2002 geplante Start eines UMTS-Netzes könne durch Lieferprobleme bei entsprechenden Endgeräten eingeschränkt werden beziehungsweise sich ins kommende Jahr verschieben. Ärgerlich wäre dies für France Télécom, das über seine Tochter Orange 28,5 Prozent an Mobilcom hält. Das Unternehmen hat sich vertraglich verpflichtet, Mobilcom bis zum 3G-Start zu finanzieren.

Zu Gerüchten um eine Verschlechterung der Beziehung zu France Télécom/Orange wollte sich Schmid nicht äußern. Diese hatte neue Nahrung erhalten, nachdem die Franzosen am vergangenen Dienstag erklärt hatte, sie hätten Mobilcoms überarbeiteten Business-Plan bislang nicht genehmigt (was aus Sicht des Büdelsdorfer Unternehmens auch nicht nötig ist). Schmid erklärte weiter, Mobilcom habe seinen geplanten EBITDA-Breakeven von 2005 auf 2004 vorverlegt und wolle bis in zehn Jahren 17 Prozent Marktanteil erreichen und drittgrößter Anbieter mit festen Vertragskunden werden. Seine Umsatzerwartung pro UMTS-Kunde im Jahr 2008 hat der Carrier allerdings von früher 85 nun auf marktüblichere 55 bis 66 Euro monatlich reduziert.

Erst kürzlich hatte T-Mobile den Start seines UMTS-Dienstes aufgrund fehlender Endgeräte auf Herbst 2003 verschoben (Computerwoche online berichtete). (tc)