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MLP-Bürgschaft: Staatsanwälte ermitteln gegen Dietmar Hopp

04.03.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der SAP-Mitbegründer und langjährige Vorstandsvorsitzende des Walldorfer Softwareriesen Dietmar Hopp ist ins Fadenkreuz der Justiz geraten. Stein des Anstoßes ist eine Bürgschaft Hopps für den Chef des Heidelberger Finanzdienstleister MLP, der unter dem Verdacht von Bilanzmanipulationen steht.

Presseberichten zufolge hat die ermittelnde Staatsanwaltschaft Mannheim inzwischen sogar die Wohnung Hopps durchsucht und Unterlagen beschlagnahmt. Bei den Untersuchungen gehe es um Gelder aus der so genannten Dietmar-Hopp-Stiftung, hieß es weiter. Grund: Hopp, der momentan als SAP-Aufsichtsratsvorsitzender amtiert, habe mit Mitteln aus seiner Stiftung für den umstrittenen MPL-Vorstandschef Bernhard Termühlen gebürgt. Gleichzeitig soll Hopp aber mit seinem Privatvermögen haften, falls die Bürgschaft nicht zurückbezahlt werde.

Eine Stellungnahme von SAP liegt bislang nicht vor. Hopp ist mit seiner gleichnamigen Stiftung derzeit im Besitz von etwa zehn Prozent der SAP-Anteile. Auch die anderen SAP-Mitbegründer Hasso Plattner und Klaus Tschira haben den größten Teil ihrer Aktien in private Stiftungen eingebracht. Insgesamt halten die drei genannten SAP-Gründer derzeit noch rund 30 Prozent der SAP-Kapitals. Hans-Werner Hector, der 1996 als Vierter im Bunde im Streit mit seinen Kollegen ausgeschieden ist, hatte seinerzeit seine Anteile an einen britischen Trust veräußert. (gh)