Mittelstandsindex: Positive Entwicklung trotz Sommerflaute

06.08.2007
Von 
Diego Wyllie hat Wirtschaftsinformatik an der TU München studiert und verbringt als Softwareentwickler und Fachautor viel Zeit mit Schreiben – entweder Programmcode für Web- und Mobile-Anwendungen oder Fachartikel rund um Softwarethemen.
Die wirtschaftliche Stimmung im deutschen Mittelstand hat sich im Juli trotz der sonst üblichen Sommerflaute deutlich verbessert. Optimistisch entwickelten sich neben den Investitionsplanungen vor allem die Umsatzerwartungen.

Das geht aus dem IT-Mittelstandsindex hervor, den Avaya in Zusammenarbeit mit TechConsult erstellt. Dem zu Folge haben sich im Monat Juli die Dynamik der realisierten Umsätze und vor allem die Prognosen für die zukünftigen Einnahmen deutlich verbessert. Der Lage-Index ist gegenüber dem Vormonat von 109 auf 117 Punkte angestiegen. Dies bedeutet, dass die Firmen mit gestiegenen Einnahmen stärker überwiegen als noch im Juni. Der Mittelstand sieht zudem den nächsten drei Monaten sehr viel optimistischer entgegen, so dass der Erwartungs-Index um beachtliche 20 Zähler auf 132 Punkte anstieg. Durch die erfreuliche saisonuntypische Entwicklung erreichte die aktuelle Stimmungslage wieder das Vorjahresniveau. Der Lage-Index liegt aktuell nur einen Punkt unter dem Vorjahreswert. Der Indikator der Umsatz-Prognosen erreichte im Vergleich zum Vorjahr sogar zwei Zähler mehr.

Die Investitionsbereitschaft in IT- und TK-Produkte ist wie im Vormonat relativ stabil. Der Lage-Index, der die aktuell getätigten Ausgaben beschreibt, ist um drei Punkte zurückgegangen und liegt jetzt bei 109 Zählern. Damit überwiegen weiterhin die Unternehmen mit gestiegenen IT-/TK-Investitionen, jedoch nicht mehr ganz so sehr wie im Vormonat. Der Erwartungs-Index gewann dagegen vier Punkte hinzu und erreicht aktuell 120 Zähler. Zwiespältig ist der Vergleich mit dem Vorjahr. Der Index der realisierten Ausgaben nahm dabei um vier Punkte ab. Die Ausgaben-Planungen dagegen bewegen sich aktuell um 5 Zähler höher als vor Jahresfrist.

Der Markt für Kommunikationsprodukte entwickelte sich eher ruhig. Die Bereitschaft der Unternehmen, in Kommunikationsprodukte zu investieren, blieb mit 101 Punkten auf dem Niveau des Vormonats. Die Ausgabenneigung mit Blick auf die kommenden drei Monate hat sich mit einem Anstieg von 102 auf 106 Punkte leicht verbessert. Eine zentrale Rolle bei den gewachsenen Investitionsabsichten spielt vor allem das Streben nach größerer Sicherheit der IT-/TK-Systeme. Sofern die mittelständischen Unternehmen planen, verstärkt in Kommunikationsprodukte zu investieren, liegen ihre Prioritäten auf Security-Lösungen. Im Jahresvergleich zeigt sich eine gegensätzliche Entwicklung. Während der Lage-Index im Juli letzten Jahres noch vier Punkte höher als heute notierte, verbesserten sich die geplanten Investitionsabsichten, so dass der zugehörige Indikator aktuell zwei Zähler mehr beträgt als vor Jahresfrist.

Wie schon im Vormonat verlor die Nachfrage nach Hardware an Dynamik. Der Index der realisierten Ausgaben gab um 4 Punkte nach und liegt jetzt bei 108 Zählern. Stabil hielten sich dagegen die Investitionsplanungen. Der Erwartungs-Index nahm lediglich um einen Punkt ab und liegt aktuell bei 112 Zählern. Im Markt für Software-Produkte stieg der Lage-Index nur um einen auf 106 Punkte und zeigt einen geringen Anstieg der Investitionsneigung. Die Investitionsabsichten der Unternehmen für die nächsten drei Monate haben sich auch in diesem Bereich verbessert, so dass der Erwartungs-Index um vier auf 110 Punkte stieg.

Die Ausgaben für IT- und TK-Dienstleistungen von externen Anbietern haben sich wieder erholt. Nachdem im Vormonat die rückläufigen Ausgaben überwogen, hat der Index der getätigten Ausgaben im Juli um fünf Punkte zugelegt und ist mit 104 Punkten wieder in den positiven Bereich gestiegen. Für die kommenden drei Monate kündigt zudem eine zunehmende Mehrheit der Unternehmen wachsende Ausgaben an, so dass der Erwartungs-Index von 102 auf 107 Zähler anstieg.