Mittelstandsindex: ITK-Investitionsplanungen mit gebremster Dynamik

17.01.2007
Von Dorothea Friedrich
Die gute wirtschaftliche Entwicklung des Mittelstands hat sich zum Jahreswechsel weiter fortgesetzt.

Im Vergleich zum Dezember 2005 zeigten sich deutliche Zeichen der wirtschaftlichen Erholung. In Sachen Investitionsplanung waren die Unternehmen allerdings zurückhaltend. Das sind Ergebnisse des IT-Mittelstandsindexes für Dezember 2006. Der Mittelstandsindex wird vom Anbieter für Telekommunikationslösungen Avaya und den Markforschern von Techconsult monatlich erstellt. Demnach blieb der Index der erzielten Umsätze bei 119 Punkten. Damit übertreffen die Umsatzgewinner die Umsatzverlierer weiterhin deutlich. Um einen Punkt ließ der Indikator der Geschäftserwartungen nach. Mit 123 Zählern bewerten die mittelgroßen Unternehmen ihre Umsatzperspektiven aber nach wie vor sehr positiv.

Im Vergleich zum Dezember 2005 zeigen sich deutliche Fortschritte. Der Index der Umsatzlage erreichte aktuell zwölf Punkte mehr, der Indikator der Umsatzerwartungen sieben Punkte mehr als am Jahresende 2005.

Analog zur wirtschaftlichen Entwicklung war sich die Neigung zu ITK-Ausgaben im Dezember stabil. Der Indikator der getätigten Investitionen legte leicht um einen auf 114 Punkte zu. Damit übertreffen die ausgabenfreudigen die zurückhaltenden Unternehmen noch stärker als im November. Defensiver präsentieren sich dagegen die Investitionsplanungen für das neue Quartal. Der Indikator der zukünftigen Ausgaben sank um zwölf auf 110 Punkte. Trotz dieses erkennbaren Rückgangs können sich nach wie vor die Firmen mit zuversichtlichen Ausgabenplanungen durchsetzen, wenn auch nicht mehr so stark wie im Vormonat.

Bei der Entwicklung der Ausgabenneigung weisen der kurzfristige und der langfristige Verlauf Parallelen auf. Im Vergleich zum Dezember 2005 verbesserte sich die Investitionsbereitschaft leicht (plus drei Punkte). Dagegen sind die Ausgabenplanungen zurückhaltender als vor Jahresfrist – gegenüber Dezember 2005 nahm der entsprechende Index um zehn Zähler ab.

Der Index der realisierten Ausgaben stieg im Dezember um drei auf 105 Punkte, so dass die investitionsfreudigen Unternehmen stärker überwogen als noch im Monat zuvor. Etwas zurückhaltender sind die Planungen für Kommunikations-Ausrüstung in den ersten drei Monaten von 2007. Der zugehörige Index verlor drei Zähler und steht nun bei 101 Punkten. Doch sind die ausgabenfreudigen Unternehmen noch leicht in der Überzahl.

Treibende Kräfte des Kommunikationsmarktes in den kommenden drei Monaten sind Netzwerkinfrastruktur und (wie im Vormonat) Sicherheit: Sofern die mittelständischen Unternehmen steigende Kommunikations-Ausgaben vorsehen, sollen der Umfrage zufolge insbesondere die Investitionen in Switches und Security-Lösungen wachsen.

Trendthema VoIP

Das Trendthema Voice over IP (VoIP) bewegt auch den Mittelstand. Noch glauben allerdings zwei Drittel der ITK-Entscheider in den mittelgroßen Unternehmen, dass die bisherigen Lösungen für die Anforderungen in ihrem Betrieb nicht ausreichen. 14 Prozent gehen davon aus, dass die Lösungen ausreichend sind; jeder Fünfte ist sich (noch) nicht sicher.

Für steigende Hardware-Ausgaben konnten sich im Dezember etwas weniger Unternehmen als im Vormonat entscheiden. Entsprechend niedriger fiel der Index der getätigten Investitionen aus, und zwar kam er auf 107 im Vergleich zu 110 Punkten im Monat zuvor.

Auch der Software-Markt zeigte zum Jahresende eine geringere Dynamik. Die aktuelle Ausgabenneigung gab um vier auf 105 Zähler nach. Ähnlich zurückhaltend sind auch die Ausgabenplanungen für das erste Quartal, so dass der entsprechende Index von 111 auf 105 Zähler zurückging.

Im letzten Monat des Jahres 2006 nahm das Interesse an IT- und TK-Dienstleistungen geringfügig zu. Der Index der erfolgten Ausgaben stieg um einen Punkt auf 104 Zähler. Mit Blick auf die kommenden drei Monate signalisiert der Mittelstand jedoch auch für Services eine zurückhaltendere Ausgabenneigung. Der Planungs-Indikator gab sechs Punkte nach und erreicht jetzt nur noch 100 Punkte, womit sich positive und zurückhaltende Ausgabenplanungen ausgleichen.