Mittelstandsindex: Herbstauschwung nicht so stark wie im Vorjahr

15.10.2007
Von 
Diego Wyllie hat Wirtschaftsinformatik an der TU München studiert und verbringt als Softwareentwickler und Fachautor viel Zeit mit Schreiben – entweder Programmcode für Web- und Mobile-Anwendungen oder Fachartikel rund um Softwarethemen.
Im Zuge der Herbstbelebung verbesserte sich die aktuelle Umsatzlage im deutschen Mittelstand, aber der für diese Jahreszeit typische Aufschwung fiel bisher nicht so stark aus wie im vergangenen Jahr.

Das geht aus dem IT-Mittelstandsindex hervor, den Avaya in Kooperation mit TechConsult erstellt. Dem zu Folge stieg mit dem Herbstaufschwung im September wieder die Dynamik der realisierten Umsätze an. Der Lage-Index gewann gegenüber dem Vormonat neun Punkte und erreichte 113 Zähler. Dies bedeutet, dass die Firmen mit Einnahmen-Wachstum stärker überwiegen als im August. Auf Grund des verbesserten Niveaus ließen parallel die Erwartungen an eine weitere Verbesserung der Umsätze nach. Der Erwartungsindex gab dementsprechend um 11 auf 122 Punkte nach. Damit überwiegen aber weiterhin deutlich die optimistischen Unternehmen.

Auch wenn die Parameter deutlich im grünen Bereich liegen, so ist das wirtschaftliche Klima gemessen am Vorjahr nicht mehr so positiv, betonen die Analysten in der Studie. Waren im August lediglich die Erwartungen schwächer als im Vorjahr, so betrifft dies nun besonders auch die Lage-Einschätzung. Konkret gab der Lage-Index im Vergleich zum September 2006 um zehn Punkte nach. Gleichzeitig fiel der Anstieg von August auf September nur halb so stark aus wie vor einem Jahr: Der Indikator der Umsatz-Erwartungen beträgt sieben Zähler weniger als vor Jahresfrist.

Die Bereitschaft in IT- und TK-Produkte zu investieren, hielt sich im September erneut auf dem Niveau des Vormonats. Der Lage-Index, der die Entwicklung der aktuell getätigten Ausgaben beschreibt, ist seit Juli unverändert bei 109 Punkten geblieben. Damit überwiegen auch weiterhin die Unternehmen mit gestiegenen IT-/TK-Investitionen. Demgegenüber ließen die Ausgaben-Planungen nach. Der Erwartungs-Index der zukünftigen Investitionen ließ um fünf Punkte nach und beträgt nun 113 Zähler. Ähnlich sieht die Entwicklung im Jahresvergleich aus: Die aktuelle Investitionsneigung liegt nur um zwei Punkte niedriger als vor Jahresfrist. Stärker - um sieben Punkte - haben die Ausgabenplanungen gegenüber September 2006 nachgelassen.

Geringfügige Verbesserungen zeigte im September der Markt für Kommunikationsprodukte. Der Indikator der realisierten Ausgaben gewann einen Punkt hinzu und liegt nun bei 102 Zählern. Die Ausgabenneigung mit Blick auf die kommenden drei Monate stieg ebenfalls leicht: Der Index liegt mit zwei Punkten mehr nun bei 105 Zählern. Ein eindeutiger Schwerpunkt als treibende Kraft im Markt für Kommunikationsprodukte war laut Studie im September nicht auszumachen. Sofern die mittelständischen Unternehmen planen, verstärkt in Kommunikationsausrüstung zu investieren, liegen ihre Prioritäten sowohl auf der Basisinfrastruktur, wie Switches und Routern, als auch auf Mobiltelefonen. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Dynamik im Kommunikations-Markt nahezu unverändert geblieben.

Die Investitionsbereitschaft hinsichtlich Hardware-Produkten machte im September erstmals seit Mai wieder Fortschritte: Der Lage-Index der Ausgaben stieg um vier auf 112 Zähler. Unverändert blieben indes die Investitionsplanungen bei 114 Punkten. Auch im Markt für Software-Produkte verbesserte sich die Ausgaben-Dynamik: Die aktuelle Ausgabenbereitschaft stieg um drei auf 107 Punkte. Mit der verbesserten Situation gingen die Planungen für weiter steigende Investitionen zurück. Die Marktdynamik für IT- und TK-Dienstleistungen war im September gedämpft. Der Indikator der getätigten Ausgaben sank leicht von 102 auf 101 Punkte, so dass noch knapp die Unternehmen mit gewachsenen Service-Ausgaben überwogen. Darüber hinaus ließen auch die Ausgaben-Absichten etwas nach. Der entsprechende Indikator beträgt mit 107 einen Zähler weniger als im Vormonat. Das weiter gute Niveau dieses Indikators lässt laut Studie allerdings auf eine wieder steigende Marktdynamik hoffen.