Positive Beschäftigungserwartung

Mittelstandsbarometer dreht leicht ins Plus

10.06.2009
Von 
Peter Gruber arbeitet für die Portale Computerwoche und CIO.
Das von der KfW Bankengruppe und dem ifo Institut betriebenen KfW-ifo-Mittelstandsbarometer zeigt leicht positive Tendenzen. Nach dem Tiefsstand im März dreht es minimal ins Plus, wobei der Mittelstand optimistischer ist als Großunternehmen.

Das KfW-ifo-Geschäftsklima setzte im Mai seine Erholung auf niedrigem Niveau fort. Von den im März diesen Jahres erreichten Tiefständen entfernte sich das von der KfW Bankengruppe und dem ifo-Institut ermittelte Geschäftsklima im Mittelstand weiter auf jetzt -18,3 Saldenpunkte (+1,4 Zählern gegenüber April). Bei den Großunternehmen wurde mit einem marginalen Anstieg um 0,1 Zähler auf -31,5 Saldenpunkte die Verbesserung des Vormonats immerhin bestätigt.

Wirtschaftliche Lage dämpft den Optimismus

"In den Mai-Daten wird eine konjunkturelle Bodenbildung bestätigt", sagte KfW-Chefvolkswirt Norbert Irsch. "Vor zu viel Optimismus sollte man sich allerdings hüten, solange sich die Verbesserung der Erwartungen nicht dauerhaft auch in positiveren Lageurteilen niederschlägt." Der Anstieg beim Geschäftsklima sowohl im Mittelstand als auch bei den Großunternehmen war im Mai nämlich alleine den abermals stark gestiegenen Geschäftserwartungen geschuldet (+5,0 Zähler bei kleinen und mittleren Unternehmen, +4,5 Zähler bei Großunternehmen). Die Lageeinschätzungen, die im Vormonat erstmals gestiegen waren, wurden im Mai von den befragten Unternehmen wieder zurückgenommen und sanken um 1,9 Zähler beim Mittelstand und um 3,8 Zähler bei den Großunternehmen - womit bei letzteren ein neuer historischer Tiefpunkt von -40,7 Saldenpunkten erreicht wurde.

Mittelstand nimmt die Krise leichter

Ein Blick in die Datenhistorie offenbart, dass die mittelständischen Unternehmen ihre Geschäftslage und Erwartungen in der aktuellen Krise nicht nur deutlich weniger pessimistisch einschätzen als Großunternehmen, sondern auch, dass der Mittelstand die Auswirkungen des aktuellen Wirtschaftseinbruchs bislang als nicht wesentlich schwerer beurteilt als die vorangegangenen drei Rezessionen seit Beginn der Datenreihe (Tiefstände des Geschäftsklimas im Mittelstand 1992/1993: -15,9; 1995/1996: -17,4; 2001/2002: -20,1; 2008/2009: -22,5). Dagegen beurteilen die Großunternehmen Lage und Erwartungen aktuell nicht nur knapp doppelt so schlecht wie mittelständische Unternehmen, sie bewerten die derzeitige Rezession auch als wesentlich schärfer als vorangegangene Epochen mit rückläufigem Wachstum (Tiefstände des Geschäftsklimas bei Großunternehmen 1992/1993: -31,4; 1995/1996: -16,5; 2001/2002: -19,2; 2008/2009: -38,7).