Wirtschaftskrise

Mittelstand wehrt sich mit Innovation und Investition

21.04.2009
Von 
Peter Gruber arbeitet für die Portale Computerwoche und CIO.
Der Mittelstand betrachtet weltweit die Investition und Entwicklung neuer Produkte als wirksamste Waffe gegen die Finanzkrise. Das ist das Ergebnis des International Business Report (IBR), einer im Auftrag der Wirtschaftsprüfer-Organisation Grant Thornton durchgeführten Umfrage unter 7200 nicht börsennotierten Unternehmen in 36 Ländern.

Auf die Frage der Initiatoren Grant Thornton, womit sich die Profitabilität am wahrscheinlichsten steigern ließe, nannten die Befragten die Themen "Produktinnovation" (20 Prozent), "Kostensenkung" (18 Prozent) sowie "Preispolitik" (13 Prozent) an erster Stelle. Weniger Vertrauen haben die Unternehmer dagegen in die strategische Unternehmensberatung, die nur ein Prozent der Nennungen auf sich vereinen konnte.

Deutscher Mittelstand prüft und investiert

Entgegen dem weltweiten Trend steht im deutschen Mittelstand die Überprüfung der Produktivität mit 24 Prozent an erster Stelle der abgefragten Maßnahmen. Anstelle der weltweit an Platz zwei genannten Kostensenkungsprogramme setzen die Unternehmer hierzulande verstärkt auf Investitionen: Die werden der Umfrage zufolge sowohl im Bereich Produktinnovation (19 Prozent) als auch zum Ausbau der Wettbewerbssituation getätigt: Mit 15 Prozent rangieren "Strategische Investitionen" an dritter Stelle der bevorzugten Stabilisierungsinitiativen.

Innovationen trotz Kreditklemme anschieben

Christian Kirnberger, Geschäftsführer der deutschen Grant Thornton GmbH bewertet das Umfrageergebnis positiv: "Gerade in Krisenzeiten zeigt sich der hierzulande sprichwörtliche Unternehmergeist." Es sei schon bemerkenswert, mit welchem Selbstvertrauen der deutsche Mittelstand trotz Kreditklemme und Wirtschaftskrise in die eigene Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit investiere. "Dieses Selbstvertrauen zeigt sich auch an der Tatsache, dass der hiesige Mittelstand nicht alleine Kosteneinsparungen und eine kurzfristige Veränderungen der Preispolitik für die opportunen Instrumentarien halten, der Krise entgegenzuwirken," so Kirnberger. Entscheidend sei letztlich die Fähigkeit, seine Produkte so zu verbessern, dass ein echter Neubedarf für sie entstehe.