Outsourcing wäre billiger

Mittelstand verpulvert mit TK-Anlagen über eine Milliarde

03.03.2010
Von 
Peter Gruber arbeitet für die Portale Computerwoche und CIO.
Durch das Outsourcing von Telefonanlagen könnten mittelständischen Unternehmen in Deutschland bis zu 1,37 Milliarden Euro sparen. Zu diesem Ergebnis kommt der TK-Experte und Wirtschaftsprofessor Jens Böcker in einer von der nfon AG initiierten Studie.

Die rund zwei Millionen mittelständischen Unternehmen in Deutschland könnten eine Menge Kosten einsparen, wenn sie ihre Telefonanlage outsourcen würden. Das ist das Fazit einer aktuellen Studie des Bonner TK-Spezialisten und Wirtschaftsprofessors Dr. Jens Böcker im Auftrag der nfon AG. Nach seinen Berechnungen ließen sich durch den Einsatz virtueller Telefonanlagen über 1,37 Milliarden Euro hierzulande einsparen.

Interesse am TK-Anlagen-Outsourcing nimmt zu

Die Studie untersucht die Erfahrungen und Erwartungen deutscher Mittelständler zum Outsourcing von Telefonanlagen. In den USA beträgt der Marktanteil des in Deutschland noch jungen Wachstumssegmentes bereits 25 Prozent. Im Ergebnis zeigt sich ein großes Interesse an dieser inzwischen erprobten Zukunftstechnologie. Befragt wurden Inhaber, Geschäftsführer und IT-Leiter verschiedener Branchen mit bis zu 500 Mitarbeitern.

Angst vor Ausfällen und mangelhafter Sprachqualität

Laut Böcker ergab die Umfrage, dass 82 Prozent der Unternehmer das Outsourcing ihrer TK-Anlage für die Zukunft angedacht haben. Der Professor geht von einer Verzehnfachung der virtuellen Telefonarbeitsplätze in deutschen Unternehmen bis 2015 aus. Am wichtigsten sind den Unternehmen Ausfallsicherheit, laufende Kosten, sprachliche Qualität und der Datenschutz. Weniger wichtig ist ihnen der Bekanntheitsgrad der Anbieter. Damit die Umstellung Realität wird, müssen die Anbieter virtueller Anlagen noch einige Aufklärungsarbeit leisten, denn 44 Prozent der befragten Unternehmer trauen der Technologie virtueller Telefonanlagen noch nicht genügend Ausfallsicherheit und Gesprächsqualität zu.

Pay per Use spart Kosten

Einer der Anbieter in Deutschland ist die nfon AG aus München. Sie will die Bedenken der Interessenten mit einer Zertifizierung des TÜV Saarland zerstreuen, der dem Unternehmen eigenen Angaben zufolge eine sehr gute Sprachqualität und hohe Ausfallsicherheit bescheinigt. Dem Münchner Anbieter zufolge bietet die virtuelle TK-Anlage mit über 100 Funktionen ein Leistungsspektrum, das bislang großen Konzernen vorbehalten war. Zudem gestatte die PBX eine große räumliche Flexibilität durch die Einbindung anderer Unternehmensstandorte, auch im Ausland, und die vollständige Integration von Mobiltelefonen. Darüber hinaus bietet sich dem Kunden laut Provider ein Einsparungspotential von bis zu 50 Prozent gegenüber einer herkömmlichen Telefonanlage. Investitionskosten entfallen, da der Kunde mit "Pay per Use" immer nur so viel Telefonanlage zahlt, wie er tatsächlich nutzt.