Mittelstand stärken, Infrastruktur modernisieren

15.11.2012
Der IT-Gipfel in Essen thematisierte mehrere Baustellen in der Branche.

Mit deutlichen Forderungen setzte sich der Bundesverband IT-Mittelstand (BITMi) auf dem IT-Gipfel in Essen für mehr Unterstützung durch die politischen Vertreter ein. Dazu gehören: bessere Finanzierungsmöglichkeiten, Betonung der Marke "Made in Germany", Investitionen in die duale Hochschulausbildung und Bürokratieabbau. Derzeit werde die Bedeutung der mittelständischen IT-Hersteller oft unterschätzt, bemängelt BITMi-Präsident Oliver Grün. Dabei sei der IT-Mittelstand "mit knapp der Hälfte des in Deutschland erwirtschafteten IT-Umsatzes ein bedeutsamer und produktiver Wirtschaftsfaktor". Grün wies zudem darauf hin, dass nicht nur die Mehrzahl der Arbeitsplätze, sondern auch etwa 85 Prozent aller IT-Ausbildungsplätze von mittelständischen Unternehmen gestellt würden.

Würde der IT-Mittelstand stärker unterstützt, so seine These, könne sich Deutschland im Wettbewerb besser behaupten. Mit Blick auf den vorgestellten Report "Digitale Wirtschaft" bemängelt Grün: "Wir treten im internationalen Vergleich auf der Stelle, weil viele Maßnahmen nicht beim IT-Mittelstand ankommen."

Infrastruktur notwendig

Der Hightech-Verband Bitkom sieht im IT-Gipfel einen Schritt in die richtige Richtung: "Der IT-Gipfel ist eine international einzigartige Kooperation zwischen Politik und Wirtschaft", lobt Bitkom-Präsident Dieter Kempf die Veranstaltung. Allerdings sieht er nicht nur beim Mittelstand, sondern auch mit Blick auf die Infrastruktur Handlungsbedarf: "Wir sollten uns zum Ziel setzen, innerhalb der kommenden Jahre die modernste Infrastruktur weltweit aufzubauen." Eine Aufgabe, die nur in der Kooperation von Staat und Wirtschaft gelinge.

Um das angestrebte Infrastrukturziel zu erreichen, wurde auf dem IT-Gipfel eine Strategie zum Aufbau intelligenter Netze erarbeitet. Dazu gehört beispielsweise, dass Netze in den Bereichen Energie, Verkehr, Gesundheit und Bildung zusammengeführt werden. Die Kosten hierfür liegen nach Schätzung des Bitkom bei rund 130 Milliarden Euro. (jha/tw)