Konjunkturprogramm

Mittelstand kommt schwer an Fördermittel

18.03.2009
Von 
Peter Gruber arbeitet für die Portale Computerwoche und CIO.
Für viele Mittelständler sind die Fördermittel des KfW-Sonderprogramms nach Einschätzung des Wirtschaftsverbands Stahl- und Metallverarbeitung (WSM) unerreichbar.

Gerade einmal für 900 Millionen der insgesamt verfügbaren 15 Milliarden Euro aus dem Konjunkturpaket I seien bislang Anträge eingegangen, erklärte der Verband am Montag in Düsseldorf. Bei dem Modell gäbe es mehrere grundlegende Probleme. WSM-Präsident Ulrich Galladé kritisierte zum Beispiel die Bonitätsprüfungen der Banken als zu streng. "Trotz einer hohen anteiligen Haftungsfreistellung der KfW für die durchleitenden Banken scheuen diese derzeit das Risiko." Dies gelte auch bei Unternehmen mit guten Marktchancen. Zudem sei nicht auszuschließen, dass Banken die KfW-Mittel als Konkurrenz ansähen: Ein gewinnorientiertes Kreditinstitut, so Galladé, wird sich überlegen, ob es KfW-Gelder vermittelt oder eigene Mittel mit einer entsprechend lukrativen Marge vermittelt. Das Hausbankprinzip der KfW sei grundsätzlich richtig, gefährde aber in diesem Fall die Versorgung des industriellen Mittelstands mit Krediten.

Stärkere Kontrolle gefordert

Galladé forderte die Politik auf, schnell nachzufassen und zu kontrollieren, dass die zur Verfügung stehenden Mittel in ausreichendem Maß bei den Unternehmen ankommen. Das sei gerade für strukturell gut aufgestellte Firmen überlebenswichtig. Im KfW-Sonderprogramm werden Kredite zur mittel- und langfristigen Finanzierung von Vorhaben in Deutschland zu Marktkonditionen an mittelständische und große Unternehmen vergeben, die grundsätzlich wettbewerbsfähig sind und positive Zukunftsaussichten haben. Durch die Möglichkeit einer Haftungsfreistellung nimmt die KfW dabei nach eigenen Angaben den durchleitenden Banken einen erheblichen Teil des Kreditrisikos ab und erleichtert damit die Kreditvergabe.