Aufschwung sichert Jobs

Mittelstand erwartet gute Geschäfte

07.09.2009
Von 
Peter Gruber arbeitet für die Portale Computerwoche und CIO.
Das Geschäftsklima im Mittelstand hat sich im August weiter verbessert. Zu diesem Ergebnis kommt das Mittelstandsbarometer der KfW Bankengruppe und des ifo Instituts. Die Betriebe sehen jetzt positiver in die Zukunft und wollen weniger Arbeitsplätze abbauen.

Die Erholung des mittelständischen Geschäftsklimas hat sich im August mit beschleunigtem Tempo fortgesetzt: Der zentrale Indikator, den die KfW Bankengruppe und das Münchner ifo Institut im Rahmen des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers berechnen, verbesserte sich um 5,5 Zähler auf jetzt -6,8 Saldenpunkte. Dies ist der fünfte Anstieg in Folge und zugleich der kräftigste Zuwachs seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1991.

Mittelstand beurteilt Geschäftslage positiv

Dahinter steht ein neuer Rekordanstieg bei den Geschäftserwartungen des Mittelstands für die kommenden sechs Monate: Mit einem Plus von 8,2 Zählern - das ist fast das Vierfache einer durchschnittlichen Monatsveränderung - machten sie geradezu einen Sprung auf aktuell -1,4 Saldenpunkte und erreichten damit nahezu wieder ihr langfristiges Durchschnittsniveau. Besonders erfreulich ist, dass im August zum Klimaanstieg im Mittelstand neben den schon seit längerem wieder aufwärts gerichteten Geschäftserwartungen zum zweiten Mal in Folge auch die verbesserten Urteile zur Geschäftslage (plus 3,2 Zähler auf -11,9 Saldenpunkte) beitrugen.

Auch das Geschäftsklima bei den Großunternehmen hat sich im August kräftig aufgehellt und liegt nun nach einem Anstieg um 4,5 Zähler bei -17,7 Saldenpunkten. Damit blieb der Zuwachs jedoch deutlich hinter dem Rekordwert der kleinen und mittleren Unternehmen zurück.

Folgen der Rezession gefährden den Aufschwung

"Das August-Ergebnis ist rundum erfreulich - besonders aus Sicht des Mittelstands", kommentiert KfW-Chefvolkswirt Norbert Irsch das aktuelle KfW-ifo-Mittelstandsbarometer. "Man darf allerdings nicht vergessen, auf welch niedrigem Niveau die Anstiege aufsetzen." Für die kommenden Monate sieht Irsch zwar eine positive konjunkturelle Entwicklung, die negativen Folgen der historischen Rezession zum Beispiel für Beschäftigung und Staatsfinanzen stünden aber noch bevor. "Auch Rückschläge sind möglich", warnte der KfW-Chefvolkswirt, "vor allem, wenn die Stimuli aus den Konjunkturprogrammen auslaufen, die globale Nachfrage sich nicht so durchgreifend erholt, dass sie die bislang noch von der Kurzarbeit getragene Stabilisierung auf dem Arbeitsmarkt auffangen kann, oder wenn sich die Finanzierungsbedingungen für Unternehmen weiter verschlechtern."