SAP nicht nur für die Großen

Mittelständler: R/3 rechnet sich auch für zwei Arbeitsplätze

02.02.2001
MÜNCHEN (CW) - Bislang waren SAP-R/3-Anwendungen für kleinere Betriebe kaum ein Thema. Wie sich am Beispiel der Knappe Kunststofftechnik GmbH, Grabau, zeigt, kommen abgespeckte, voreingestellte Versionen der Software inzwischen jedoch auch für kleine und mittlere Unternehmen in Betracht.

Um seine Kernprozesse künftig besser abbilden zu können, führte der Hersteller von Rohren für die Wasseraufbereitung Ende vergangenen Jahres eine "SAP-readytowork"-Lösung für den Maschinen-und Anlagenbau ein. Seither werden alle relevanten Geschäftsvorfälle in Controlling, Logistik, Vertrieb, Materialwirtschaft und Produktion damit abgewickelt. Dadurch erhofft sich das etwa 40 Mitarbeiter zählende Unternehmen, seine Arbeitsweise besser an den betrieblichen Abläufen orientieren zu können.

Obwohl die SAP-Lösung nur für zwei Arbeitsplätze installiert wurde, hält sie Geschäftsführer Holger Knappe für seinen kleinen Produktionsbetrieb keinesfalls für überzogen. Zwar sei das System ein "Bulldozer" und dementsprechend vergleichsweise langsam, hinterlasse dafür aber keine "Datenleichen". Das vor allem kreidet Knappe der bisher installierten Navision-Lösung an.

Zudem hielt sich der technische und finanzielle Aufwand für die R/3-Implementierung - alles in allem etwa 70000 Mark - im Rahmen. Aufgrund der Erweiterungsfähigkeit des Systems werde der Betrieb seine Abläufe weiterhin optimieren können, so Knappe.

Ein Application-Service-Provider (ASP) kam für den Geschäftsführer nicht in Betracht. Zu gering war sein Vertrauen in die technische Zuverlässigkeit solcher Angebote. "Die Netzinfrastruktur hier in Deutschland ist dafür nicht ausreichend", begründet er seine Ablehnung.

Die installierte Software basiert auf einer SAP.readytowork-Lösung der Itelligence AG . Sie wurde Ende vergangenen Jahres von der KT Management Beratung GmbH, Bad Oldeslohe, vor Ort auf die Bedürfnisse des Unternehmens eingestellt.