Medienakademie Köln befragte 850 Unternehmen

Mitarbeiterentwicklung findet oft ohne System statt

15.11.2002
MÜNCHEN (CW) - Eine systematische Entwicklung der Mitarbeiter findet in den meisten Unternehmen noch nicht statt. Selbst grundlegende Methoden wie Mitarbeitergespräche und Lernzielkontrollen werden zu wenig genutzt. Zu diesem ernüchternden Ergebnis kommt die Medienakademie Köln, nachdem sie 850 Unternehmen befragte, wie sie Mitarbeiter qualifizieren und trainieren.

Die Mitarbeiter zur Weiterbildung zu schicken ist die eine Sache, die Qualität der Kurse sowie den Lernerfolg zu überprüfen eine andere. Letzteres scheint in Firmen nicht weit verbreitet zu sein. Nach einer Studie, die die Medienakademie Köln im Auftrag der Bertelsmann Stiftung zusammen mit dem Verband der Führungskräfte erarbeitete, werten weniger als 50 Prozent der befragten Unternehmen die Qualität von Seminar und Trainer kontinuierlich aus oder kontrollieren hinterher, ob das Lernziel auch erreicht wurde.

So gehört es nicht zum Standard, die Qualität externer Trainingsanbieter zu überprüfen. Wesentliches Kriterium für die Auswahl von externen Bildungsanbietern ist nach wie vor der persönliche Kontakt zu den Entscheidern. Die Unternehmen verzichten auch darauf, die Entwicklungspläne von Mitarbeitern zu analysieren, um durch die Buchung maßgeschneiderter Firmenlösungen Kosten zu sparen. Auch IT-Systeme werden selten eingesetzt, um die berufliche Entwicklung der Mitarbeiter zu unterstützen. Zwar stellen Firmen ihr Fortbildungsangebot ins Intranet, aber nur in jedem dritten der befragten Unternehmen finden Buchung und Dokumentation über E-Mail statt.

Im Branchenvergleich sind es vor allem die Banken und Versicherungen, die elektronische Medien für die Mitarbeiterentwicklung nutzen und verfügbare Informationen auswerten. In den befragten IT- und TK-Firmen dagegen gab es selten einheitliche Prozesse in der Qualifizierung von Mitarbeitern: Defizite stellte die Studie hier vor allem im Erfassen und Aufbereiten der Mitarbeitergespräche fest. Eine Zusammenfassung der Studie findet sich im Internet unter www.medienakademie-koeln.de. (am)