Der Führungstipp

Mitarbeiter binden statt rekrutieren

14.09.2012
Qualifizierte Mitarbeiter stehen besonders im Fokus der Headhunter. Was kann ich tun, um mich gegen Abwerbeversuche zu schützen?
Lothar Hoss, Bundesverband Selbständiger Personalleiter: "Ein Mitarbeitergespräch sollte nicht nur einmal im Jahr stattfinden."
Lothar Hoss, Bundesverband Selbständiger Personalleiter: "Ein Mitarbeitergespräch sollte nicht nur einmal im Jahr stattfinden."
Foto: Privat

Mit dieser Frage ist Lothar Hoss, Vorsitzender im Bundesverband Selbständiger Personalleiter und Berater von Mittelstandsunternehmen, immer öfter konfrontiert.

"Die Unternehmens-, Führungs- und Kommunikationskultur systematisch zu verbessern ist günstiger, als engagierte und qualifizierte Mitarbeiter mühsam und teuer anzuwerben. Beginnen können Unternehmen am Arbeitsplatz ihrer Mitarbeiter. Er sollte nicht nur hell und attraktiv, sondern auch persönlich gestaltet sein. Geben Sie neuen Kollegen doch ein kleines Budget, das sie für die Gestaltung verwenden dürfen.

Die hohe Kunst der Mitarbeiterbindung: Wie gut ist Ihr Unternehmen darin?
Die hohe Kunst der Mitarbeiterbindung: Wie gut ist Ihr Unternehmen darin?
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Mitarbeiter, die Freiräume bei ihrer Arbeit genießen, die Projekte und Aufgaben inhaltlich mitgestalten sowie zeitlich frei einteilen können und somit Verantwortung übernehmen, sind grundsätzlich zufriedener. Aber auch kontinuierliche Informationen über die Tätigkeit der Vorgesetzten, die Entwicklung des Unternehmens und der Branche sollten regelmäßig mitgeteilt werden. Insbesondere "Kamingespräche", die die Möglichkeit zum Dialog zulassen, wirken motivierend.

Merken junge Fachkräfte, dass ihr Arbeitsumfeld mit der Entwicklung am Markt nicht Schritt hält, steigt ihre Bereitschaft zum Wechsel. Vorgesetzte sollten deshalb das Mitarbeitergespräch nicht nur einmal im Jahr suchen. Führen Sie ein Mentoring ein oder sprechen Sie quartalsweise mit Ihren Mitarbeitern - auch über individuelle Weiterqualifizierung. Wenn Mitarbeiter zudem erfahren, dass auf ihre Bedürfnisse und die Absprachen hin zügig reagiert wird, wird der Arbeitgeber als zuverlässig und attraktiv wahrgenommen.

Wenn ein Leistungsträger das Unternehmen trotz aller Bemühungen doch einmal verlässt, sorgen Sie für eine faire Trennung und halten Sie Kontakt. Ihr ehemaliger Mitarbeiter empfiehlt Sie eher als Arbeitgeber weiter. Eventuell kommt er bei einem interessanten Jobangebot später sogar zurück.

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