Mit Unisys als Dienstleister US-Banker wagen weltweites Outsourcing der PC-Wartung

19.05.1995

FRAMINGHAM (IDG) - Einen Millionen-Dollar-Auftrag konnte die Unisys Corp. aus Blue Bell, Pennsylvania, an Land ziehen. Sie wurde von der New Yorker Chemical Bank Corp. beauftragt, die weltweit rund 30 000 PCs, Server, Terminals und Drucker des Finanzhauses zu warten.

Aufmerksamkeit erregt der Deal vor allem wegen seiner moeglichen Signalwirkung. Es handelt sich um einen der ersten Faelle, bei dem ein Kunde, zudem eine Bank, einen weltweiten Outsourcing-Vertrag fuer seine PC-Ausstattung unterschrieben hat. Ungewoehnlich ist auch, dass mit Unisys ein Hardware-Anbieter den Zuschlag zur Wartung von Systemen erhalten hat, die fast ausnahmslos von anderen Herstellern stammen.

"Es kommt uns weniger auf Kostenersparnis als auf einen umfassenden Service an", nennt John Irvine, ein leitender IT- Manager der Chemical Bank, das Ziel des vorerst auf drei Jahre befristeten Abkommens mit Unisys. Mehrere Millionen Dollar zahlt das Geldinstitut dafuer, dass der Dienstleister eine breite Palette von Services anbietet. Daraus sollen sich die einzelnen Geschaeftsbereiche nun eine moeglichst massgeschneiderte PC-Umgebung auswaehlen. Dazu gehoert, dass zum Beispiel Rechner fuer den Wertpapierhandel einen jederzeit verfuegbaren Online-Support erhalten, waehrend in weniger unternehmenskritischen Abteilungen nur einmal am Tag Unterstuetzung geboten ist.

Nach Ansicht des Technologie-Analysten Bill Bradway von der Tower Group, Wellesley, Massachusetts, besteht die eigentliche Herausforderung fuer den Dienstleister darin, dass der Support weltweit funktionieren muss. Es gehe darum, "global fuer kurze Antwortzeiten zu sorgen". Von Vorteil sei, dass sich die Bank als Dienstleister einen weltweit agierenden Hersteller gewaehlt habe. So gebe es nun einen verantwortlichen Ansprechpartner. Allerdings hat sich Unisys vor allem fuer die RS/6000- und AS/400-Server der IBM einen Subkontraktor ins Boot geholt.