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MIT-Student knackt XBox-Verschlüsselung

04.06.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Informatik-Student Andrew Huang des MIT (Massachusetts Institute of Technology) will die Verschlüsselung von XBox-Software geknackt haben. Die Software ist mit einem 128-Bit-Schlüssel signiert, der verhindert, dass von Microsoft nicht zertifizierte Programme oder Raubkopien auf der Spielekonsole laufen. Obwohl Huang beschreibt, auf welche Weise er den Code ermittelt hat, könne er den Schlüssel selbst nicht verraten. Denn Microsoft habe deutlich gemacht, dass dies Copyrights verletzen würde.

Aus Huangs Forschungsbericht geht hervor, dass der Code zwar verschlüsselt vorliegt, jedoch unverschlüsselt zwischen einzelnen Hardwarekomponeten übertragen wird. Trotz der sehr hohen Übertragungsgeschwindigkeit lasse er sich dabei abgreifen. Die Methode funktioniert ohne die so genannten 70 Dollar teuren Mod-Chips, die seit kurzem erhältlich sind und nach dem Einlöten in die Kosole ebenfalls den Betrieb nicht zertifizierter Software ermöglichen sollen. Huang sucht nun nach Möglichkeiten, das Sicherheitssystem zu umgehen, ohne von Microsoft belangt werden zu können. Dadurch könnten seiner Meinung nach Open-Source-Projekte entstehen, die die XBox zu einem leistungsfähigen und kostengünstigen PC-Ersatz machen. (lex)