Digital Camera System von Kodak

Mit Spiegelreflex-Profikamera von Nikon zum digitalen Foto

17.04.1992

STUTTGART/ETTINGEN (CW) - Kodak scheint sich zunehmend auf den Bereich des Electronic publishing und angrenzender Techniken für die Zeitungs-, Verlags- und Werbeagentursegmente zu konzentrieren. Nachdem bereits 1990 auf der Comdex in Las Vegas das Photo-CD-Verfahren erstmals vorgestellt wurde - jetzt lanciert der Gelbe Riese die Markteinführung -, bieten die US-Amerikaner nun für Fotografen die Verquickung von Profikamera und digitaler Aufnahmetechnik.

Mit dem "Digital Camera System" (DCS) will Kodak die Lücke zwischen klassischer Fototechnik und computergestützter Verarbeitung überbrücken. Kernstück ist eine 35-Millimeter-Spiegelreflex-Kamera von Nikon (Nikon F3) mit spezieller Gehäuserückwand, die über ein Interface-Kabel mit einer portablen Speichereinheit (Digital Storage Unit) verbunden ist. Diese kann bis zu 600 komprimierte Bilder aufnehmen.

Kodak reklamiert für dieses System - die Bilder werden an einem Macintosh-Computer weiterverarbeitet - eine Qualität, die es für Anwendungsbereiche im grafischen Gewerbe geeignet erscheinen ließe. Die hohe Qualität gewährleiste ein CCD-Chip, der über ein Auflösungsvolumen von mehr als 1,3 Millionen Pixel verfügen soll.

Die Bilddaten können über im Lieferumfang des DC-Systems enthaltene Softwaremodule direkt in Layout- und Bildbearbeitungs-Programme übertragen und dort verarbeitet werden. Wichtig für eingefleischte Fotografen alter Prägung: Die Bedienung des Systems werde nicht zu einer Computeranwendung, verspricht Kodak.

Die Nikon-Kamera verhalte sich in der Bedienung wie eine handelsübliche Spiegelreflexkamera vom Typ F3. Die Spezifikationen des konventionellen fotochemischen Trägers würden ebenso wie der Weißabgleich simuliert.