Open-Source und Linux-Rückblick für Kalenderwoche 32

Mit Solarenergie betriebenes Ubuntu-Notebook

13.08.2013
Von 
Jürgen Donauer war als Systemadministrator zunächst für Informix und später IBM tätig. Dann verschlug es ihn in das Rechenzentrum von Media-Saturn. Dort kümmerte er sich mitunter um die Webserver, Datenbankanbindungen und den Online-Shop. Anschließend war er als Redakteur im Bereich Linux für TecChannel tätig.
Es ist noch nicht ganz klar, ob es sich um ein fertiges Notebook oder ein Konzept handelt. Verlockend ist der Gedanke an ein komplett solarbetriebenes Notebook dennoch.

Die COMPUTERWOCHE zeigt die wichtigsten Informationen zu Linux und Open-Source in Kalenderwoche 32. Linux-Kernel 3.10 ist als LTS (Long Term Support / Langzeitunterstützung) ausgeschrieben. Axigen 8.1.1 bringt Verbesserungen und neue Funktionen.

Firefox 23 bringt ein neues Logo und erleichtert soziales Netzwerken. Für Wine geht es in die nächste Runde und die Entwickler haben Version 1.7 ausgegeben. Canonical tut sich weiterhin schwer mit Ubuntu Edge, hat aber ein erstes großes Business an Land gezogen.

Sol: Solarbetriebenes Notebook mit Ubuntu vorinstalliert

Angeblich will das kanadische Unternehme WeWi Telecommunications ein Notebook auf den Markt bringen, das komplett via Solarenergie betrieben wird. Das Gerät soll Ubuntu Linux vorinstalliert mit sich bringen.

Dem mobilen Computer reichen angeblich seine vier ausklappbaren Solarmodule, um ihn komplett mit Strom zu versorgen. Die umweltschonende Energiequelle soll auch ausreichen, um den Akku des Notebooks binnen zwei Stunden komplett aufladen zu können. Damit kommt ein Anwender dann acht bis zehn Stunden ohne Sonne aus.

Das Solar-Notebook soll mit einem Atom D2500 und zwei GByte Arbeitsspeicher ausgestattet sein. Weiterhin sind unter anderem 320 GByte Massenspeicher, WiFi, GPS und LTE vorhanden.

Das Sol soll in Gegenden mit viel Sonne zum Einsatz kommen und man will es zunächst in Ghana auf den Markt bringen. Inwieweit es sich lediglich um ein Konzept handelt, lässt sich derzeit nicht sagen. Sie finden weitere Informationen auf der Website des Projekts.

Linux-Kernel 3.10 wird LTS

Kernel-Entwickler Greg Kroah-Hartman will jedes Jahr einen Kernel zur LTS-Version küren. Diese Ausgabe wird danach mindestens zwei Jahre lang gewartet. Somit können Unternehmen, die Linux verwenden, auf diesen Kernel bauen.

Greg KH hat sich für Linux-Kernel 3.10 als LTS entschieden. Dies geschieht allerdings nicht nach Laune des Kernel-Entwicklers. Laut eigenen Angaben hat er sich lange mit vielen Firmen und Entwickler-Gruppen unterhalten. Natürlich könne er nicht alle zufrieden stellen, allerdings würde der Großteil mit Linux-Kernel 3.10 als LTS gut leben können.

Firefox 23

Mozilla hat Firefox 23 für Linux, Mac OS X und Linux zur Verfügung gestellt. Die Entwickler haben daran gearbeitet, soziale Dienste besser in Firefox zu integrieren. Anwender können schnell und einfach Webinhalte mit Freunden und Familie teilen. Derzeit unterestützt der Browser Facebook, Cliqz, Mixi und msnNOW. Künftig sollen noch weitere Partner folgen.

Über eine Share-Schaltfläche in der Firefox-Toolbar lassen sich Webinhalte teilen, ohne die Webseite verlassen zu müssen. Kommentare und persönliche Inhalte zeigt der Browser in der Seitenleiste an. Benachrichtigungen erscheinen in der Firefox-Toolbar.

Wine 1.7.0

Vor kurzer Zeit haben die Wine-Entwickler Version 1.6 zur Verfügung gestellt. Gerade Nummern bedeuten hier stabile Version und ungerade markieren die Entwickler-Ausgaben. Nach der Ausgabe von Wine 1.6 beginnt mit 1.7.0 ein neuer Entwicklungs-Zyklus.

In dieser Ausgabe gibt es unter anderem Unterstützung für vertikalen Text im Postscript-Treiber. Wine nutzt ab sofort liblcms 2 anstelle von 1. In den Installations-Assistenten unterstützt Wine ab sofort Hyperlink-Kontrollen.

Weiterhin haben die Entwickler 44 Bugs ausgebessert. Wie üblich können Sie den Quellcode bei sourceforge.net oder ibiblio.org herunterladen. Binärpakete und Installations-Hinweise finden Sie im Download-Bereich der Projektseite.

Axigen 8.1.1

In der neueste Axigen-Ausgabe sind einige nützliche Verbesserungen vorhanden. Zum Beispiel gibt es eine neue Methode, einen Axigen-Cluster aufzusetzen. Weiterhin ist die neueste Version laut eigenen Angaben noch robuster. Die Entwickler haben 80 gemeldete Fehler bezüglich des Axigen Servers, der Webmail-Schnittstelle und Outlook Connector ausgebessert. Interessierte finden weitere Informationen in den Veröffentlichungs-Hinweisen.

Bloomberg hat das Business-Paket von Ubuntu Edge gekauft

Bis 32 Millionen US-Dollar ist es noch ein langer Weg. Allerdings hat das Ubuntu Edge die neun Millionen überschritten. Dennoch scheinen über 22 Millionen in 12 Tagen ein schwieriges Unterfangen.

Da ein großes Unternehmen den Perk 80.0000 US-Dollar gekauft hat, könnte das Smartphone für andere Firmen ebenfalls interessant werden. Weiterhin hat man sich laut eigenen Angaben mit den Herstellern der Komponenten unterhalten. Diese seien angeblich sehr interessiert daran, das Ubuntu Edge in der Realität begrüßen zu können. Aus den genannten Gründen konnte Canonical den Preis für das Ubuntu Edge dauerhaft senken. Der Preis ist nun fix 695 US-Dollar. Die Gründe klingen plausibel. Allerdings hatte man bereits zu Beginn der Kampagne gesehen, dass die Schmerzgrenze der Backer bei um die 700 US-Dollar liegt. Sieht man sich die Restlaufzeit der Kampagne an, könnte die Preissenkung zu spät gekommen sein. (mhr)