Praxis-Workshop

Mit Seafile eine Private Cloud installieren

16.07.2015
Von 
Jürgen Donauer war als Systemadministrator zunächst für Informix und später IBM tätig. Dann verschlug es ihn in das Rechenzentrum von Media-Saturn. Dort kümmerte er sich mitunter um die Webserver, Datenbankanbindungen und den Online-Shop. Anschließend war er als Redakteur im Bereich Linux für TecChannel tätig.

Neue Bibliotheken anlegen

Mit Bibliotheken können Sie später Ihren Rechner synchronisieren. Dabei dürfen Sie so viele anlegen, wie Sie möchten und können sich später entscheiden, ob Sie sich mit einer oder mehreren Bibliotheken abgleichen möchten.

Legen Sie eine neue Bibliothek an, können Sie diese verschlüsseln. Stellen Sie aber sicher, das Passwort nicht zu vergessen. Sollte das der Fall sein, sind die Daten in dieser Bibliothek verloren. Ein Master-Kennwort gibt es nicht.

Sie können verschlüsselte und unverschlüsselte Bibliotheken mit anderen Anwendern teilen. Was bei verschlüsselten Bibliotheken nicht funktioniert, dass Sie innerhalb dieser Bibliothek einzelne Dateien freigeben können. Bei unverschlüsselten Bibliotheken ist das möglich.

Versionierung

Seafile ist mit einem Verlauf oder sogenannter Versionierung ausgestattet. Wird eine Datei geändert, erstellt das System eine neue Version davon. Sollte es notwendig sein, können Sie auf eine frühere Version der Datei zugreifen. Melden Sie sich dafür via Browser an und klicken bei der relevanten Datei auf den Pfeil nach unten. Dann erscheint ein Menü und der unterste Punkt nennt sich Verlauf.

Synchronsiations-Clients

Auch wenn Sie Seafile komplett via Webbrowser verwenden könnten, ist eine Synchronisation mit dem eigenen Computer doch sehr angenehm. Somit erstellen Sie auch gleichzeitig eine Sicherung Ihrer Dateien.

Den Seafile-Client gibt es für Linux, Windows und Mac OS X. Die Installation ist einfach und Sie können schnell eine oder mehrere zu synchronisierende Bibliotheken hinzufügen. Verwenden Sie ein selbst signiertes Zertifikat, müssen Sie beim Einrichten einer Verbindung zustimmen, dass Sie dieser vertrauen.

Verbinden Sie sich mit dem Server, sehen Sie alle vorhandenen Bibliotheken. Diese werden zunächst nicht synchronisiert. Sie können mithilfe eines Rechtsklicks die entsprechende Bibliothek für eine Synchronisation auswählen und dann jeweils einen lokalen Ordner zuweisen.

Unterwegs: Sollte der Platz auf dem mobilen Gerät knapp werden, können Sie den Zwischenspeicher löschen.
Unterwegs: Sollte der Platz auf dem mobilen Gerät knapp werden, können Sie den Zwischenspeicher löschen.
Foto: Jürgen Donauer

Sie müssen allerdings nicht synchronisieren, sondern können den Client auch verwenden, um Dateien lokal herunterzuladen oder entsprechend darüber hochladen. Wie Sie an dieser Stelle die Private Cloud handhaben, bleibt Ihnen überlassen.

Weiterhin stellen die Entwickler einen mobilen Client für Android und iOS zur Verfügung. Sie können diesen mit einer Sperre schützen und einen Sofort-Upload für die Kamera aktivieren. Eine sehr nette Funktion beim mobilen Seafile-Client ist die Möglichkeit, den Zwischenspeicher löschen zu können. Damit bleiben die Daten in Ihrer Private Cloud erhalten, aber auf dem Telefon werden die zwischengepeicherten Dateien entfernt. Das ist sinnvoll, wenn auf dem Smartphone oder Tablet der Platz knapp wird.

Handbuch

Das Handbuch von Seafile ist auch auf Deutsch verfügbar und man muss es gesondert herausstellen. Die Dokumentation ist vorbildlich. Jeder Aspekt der Software wird darin verständlich und übersichtlich behandelt. Installieren Sie Seafile, sollten Sie den Link zum Handbuch auch gleich als Lesezeichen hinzufügen.