Die Servervirtualisierung im Servicerechenzentrum hat den Providern mehr Flexibilität und eine bessere Auslastung der Ressourcen ermöglicht. Mit dem Software-defined Data Center (SDDC) wird dieser Ansatz weitergedacht und um Storage- und Netzwerkvirtualisierung erweitert. Provider können auf diese Weise individuelle Cloud-Leistungen innerhalb kürzester Zeit einheitlich bereitstellen.
Ein Servicerechenzentrum war bis vor wenigen Jahren eine Ansammlung von Hardware- und Softwarekomponenten, die für die konkreten Anforderungen eines Auftraggebers konfiguriert, vernetzt und bereitgestellt wurden. Mit immer mehr Anwendungen und komplexen IT-Strukturen der Unternehmen wurde dieser Ansatz zu unflexibel. Der jeweilige Einrichtungs- und Installationsaufwand wurde ohne Automatisierungen und zentrale Steuerung sehr hoch. Besonders der steigende Bedarf der Unternehmen an flexiblem Wachstum und Skalierung ließ sich auf diese Weise nicht decken; es war zeitaufwendig und teuer, zusätzliche Komponenten zu integrieren. Mit diesem Konzept ließen sich die steigenden Anforderungen der Anwender nach "Kapazität-on-Demand" nicht mehr erfüllen.
- Hans Schramm, Field Product Manager Enterprise, Dell
"Es ist sicherlich unumstritten, dass Software heute eine tragende Rolle bei allen Storage-Themen spielt, das wird sich zukünftig weiter verstärken." - Dr. Stefan Radtke, CTO Isilon Storage Division, EMC Deutschland
"Die Storage-Hardware besteht bei EMC schon heute fast ausschließlich aus Commodity Komponenten. Selbst die High-End Speichersysteme wie EMC VMAX oder Scale-Out-NAS Islilon Systeme bestehen mit wenigen Ausnahmen vollständig aus Commodity Komponenten." - Robert Guzek, Senior Alliance Manager CE FTS CE ISS Market Operations, Fujitsu Technology Solutions
"Nur wenn die Hardware selbst über eine gewisse Intelligenz verfügt, ist sie in der Lage, unmittelbar zu reagieren und die erwünschten kurzen Antwortzeiten zu liefern. Die Hardware muss in Zukunft deshalb eher an Intelligenz gewinnen, sie muss sich selbst besser verwalten und sich flexibler an die Geschäftsprozesse und betrieblichen Anforderungen anpassen können." - Thomas Meier, Chief Technologist Storage, Hewlett-Packard
"Das Software Defined Data Center ist bei HP bereits Realität: Die Cloud-Management-Lösung Cloud Service Automation, das offene Cloud-Betriebssystem Cloud OS sowie Lösungen für Software Defined Networking und Software Defined Storage sind bereits Bestandteil von HPs Portfolio für das Rechenzentrum der Zukunft.“ - Dr. Georgios Rimikis, Senior Manager Solutions Strategy, Hitachi Data Systems
"Hardware wird im professionellen Umfeld auf absehbare Zeit mehr sein als bloße Commodity. Das gilt für 2014 und auch noch darüber hinaus." - Michael Achtelik, Storage Business Leader DACH, IBM Deutschland
"Bei der Umsetzung der Konzepte rund um den Begriff Software Defined Data Center engagiert sich IBM sehr stark. IBM verfolgt hier einen eher noch umfassenderen Ansatz als SDDC und hat hierzu den Begriff Software Defined Environments (SDE) geprägt.“ - Johannes Wagmüller, Director Systems Engineering, NetApp
"Commodity-Hardware mag für Betreiber wie Amazon AWS und Google eine Option darstellen, da sie mit eigenen Entwicklungsabteilungen für Integration und Qualitätssicherung sorgen. Im Enterprise- und KMU-Markt, wo diese mächtigen Entwicklungs-Ressourcen nicht zur Verfügung stehen, wird weiterhin auf die Betriebssicherheit von Enterprise Speichersystemen Wert gelegt werden." - Vincenzo Matteo, Disk Product Management Director, Oracle
"Wir halten Software Defined Storage aufgrund der verdeckten Kosten für kein wirklich vorteilhaftes Konzept. Weil alle Integrations-, Prüfungs- und Wartungsaufgaben für das System vollständig auf den Anwender übergehen, erhöht sich der Aufwand in diesen Bereichen signifikant, die Ausgaben steigen deshalb gleichermaßen."
Für die Anbieter von Rechenzentrumsleistungen war aus den gleichen Gründen die Servervirtualisierung interessant: Herkömmliche und hardwarelastige Ansätze ließen sich in flexiblere und virtuelle Lösungsmodelle umwandeln. Das Ziel der Servervirtualisierung besteht darin, die vorhandenen Computerressourcen bestmöglich auszulasten und bedarfsweise kundenübergreifend zu nutzen.
Die unterschiedlichen Workloads von mehreren Rechenzentrumsinfrastrukturen können beispielsweise durch das Verschieben logischer Server so verteilt werden, dass alle Komponenten optimal ausgelastet sind. Das Management der virtualisierten Umgebungen erlaubt es zusätzlich, Ausfallsicherheit, Performance, Sicherheit und Stabilität bei deutlich niedrigeren Betriebskosten besser umzusetzen als bei Plattformen ohne Virtualisierungsanteil.