Dafür setzt das Unternehmen eine eigenentwickelte ABAP-basierte Planungslösung ein, die das SAP-Modul für die Produktionsplanung (PP) modifikationsfrei erweitert. Sie prüft anhand der Bestellinformationen und des gewünschten Liefertermins automatisch die Verfügbarkeit von Personal, Maschinenkapazität, Druckzylindern und Material. Die Anwendung beinhaltet auch eine grafische Plantafel, die anzeigt, welche Fertigungsaufträge in den einzelnen Werken gerade laufen oder eingeplant sind.
Shop Floor mit dem ERP verbinden
Die Fertigungsaufträge für die Druck-, Lack- und Imprägnier-Anlagen werden im Rahmen der Feinplanung zu einem Fertigungsblock gebündelt und dieser an das MES übergeben. Das System verteilt nach Abschluss der Fertigungsaufträge die gebuchten Stunden für definierte Zeitarten, etwa für das Rüsten, Mustern und Verpressen, sowie die gebuchten Lackverbrauchsmengen und damit die Kosten einer Maschine automatisch auf die in einem Block enthaltenen SAP-Fertigungsaufträge.
Die Maschinenführer und können alle notwendigen Informationen zu den Fertigungsaufträgen für ihre Maschine per Knopfdruck abrufen, indem sie über Terminals in der Fabrikhalle direkt auf das MES zugreifen. Während der laufenden Produktion erfassen sie dort manuell die an jeder Maschine angefallenen Gut- und Ausschussmengen, und - sobald ein Auftrag fertig produziert ist - auch die Rüst-, Muster- oder Produktions- und Stillstandzeiten. Diese Kennzahlen fließen direkt nach SAP ERP.
Das Business vorausschauend steuern
Sie werden zusammen mit den betriebswirtschaftlichen Daten aus Einkauf, Vertrieb und Finanzbuchhaltung nach SAP NetWeaver BW extrahiert, für das Reporting aufbereitet und tagesaktuell bereitgestellt. Das Management erhält aussagekräftige Berichte zu Absatz- und Umsatzzahlen, Kosten und Deckungsbeiträgen, zum Auftragseingang und -bestand oder zu den KPIs auf Werksebene.
Es kann somit die internationale Geschäftstätigkeit noch vorausschauender planen und steuern. "Zugleich liefern die Analysen wertvolle Ansatzpunkte, um die Qualität und Effizienz unserer Geschäftsprozesse und Produkte kontinuierlich weiter zu verbessern", hebt Detlef Tiedt hervor. Werks- und Fertigungsleiter wiederum können Kennzahlen, die sie zur Verbesserung der Abläufe in der Produktion brauchen, in einem "Produktions-Cockpit" des MES abrufen - von der Werks- bis hinunter auf die Maschinenebene.