Metriken zur Überprüfung sind in Arbeit

Mit SAP-basierter Beschaffung will US Navy kräftig sparen

02.02.2001
FRAMINGHAM (IDG) - Die Kriegsmarine der USA will ihr 40 Jahre altes Procurement-System durch eine Web-basierte Lösung ersetzen. Die neue, auf SAP-Software aufbauende Anwendung zu warten soll nur ein Fünftel dessen kosten, was die Pflege der alten verschlingt.

Rund 80 Millionen Dollar im Jahr wendet die Navy auf, um die bestehende Applikation für die Beschaffung von Waffensystemen mit ihren Millionen von Codezeilen up to date zu halten. Die jährlichen Maintenance-Kosten für die SAP-Lösung werden, so die Berechnung der Verantwortlichen, bei 16 Millionen Dollar liegen. Das würde eine Ersparnis von 64 Millionen Dollar per annum bedeuten.

Allerdings warnt Joshua Greenbaum, Analyst beim Beratungsunternehmen Enterprise Applications Consulting in Berkeley, Kalifornien, vor allzu hochgeschraubten Erwartungen: "Die Frage wird sein, was tatsächlich als Netto-Ersparnis bleibt, wenn man die Kosten der Datenumwandlung hinzuzieht." Die Navy müsse eine Menge historischer Daten von dem existierenden System in die SAP-Anwendung übertragen.

Die Lösung selbst dürfte ebenfalls nicht billig werden. 50 Millionen Dollar haben die Abteilungen Naval Air Systems Command und Naval Supply Systems Command (Navsup), Mechanicsburg, Pennsylvania, für das Projekt veranschlagt. Dafür erwarten sie eine reibungslose Verbindung mit ihren Zulieferern und die Möglichkeit, Teile per Knopfdruck zum günstigsten Preis zu kaufen. Zudem soll das System, Fehlbestände in den Lägern auffüllen sowie Flugzeugwartung und Teilenachschub verfolgen. Die auf kommenden Oktober terminierte Pilotanwendung konzentriert sich auf die Beschaffung von Teilen für das Kampfflugzeug E-2C Hawkeye und den Gasturbinenmotor LM2500. Gleichzeitig arbeit Navsup an Metriken, mit denen sich die Effizienz des Beschaffungssystems messen lassen soll.