Mit RoI und TCO auf der Scorecard balancieren

04.03.2002
Von Christian Zillich

12434 Euro - 10000 Euro = 2434 Euro

Oftmals ist auch der Zeitraum interessant, nach dem sich die Investition amortisiert hat. Vereinfacht ergibt sich die Kapitalrückflussdauer (Payback-Period) aus den Investitionskosten, geteilt durch den pro Jahr erzielten Profit (im Beispiel 10000 Euro/~5000 Euro ≈2 Jahre).

So weit die Theorie - in der Praxis liegt die Schwierigkeit darin, sowohl den Wert der Investition als auch die erzielbaren Profite möglichst genau zu ermitteln. Die Rechnung wird schnell zur Makulatur, wenn beispielsweise die Kosten für die Schulung von Mitarbeitern und den laufenden Betrieb der Neuanschaffung nicht ausreichend berücksichtigt werden oder die erhofften Profite nicht eintreten.

Zu wertvollen Aussagen können also nur Unternehmen gelangen, die über ihre komplexen IT-Kostenstrukturen Bescheid wissen. Handelt es sich um umfangreiche Projekte, kann eine aufwändige RoI-Analyse herangezogen werden, um den Erfolg schon während der Einführungsphase zu überprüfen.

Bei der Entscheidungsfindung in den Anwenderunternehmen stoßen sowohl die TCO-Methodik wie auch die RoI-Analyse häufig an ihre Grenzen. In der Praxis können Investitionen nicht immer das Ergebnis von Wirtschaftlichkeitsberechnungen und -analysen sein. Stellvertretend sei hier der durch den Wettbewerb entstandene Druck zum "Nachziehen" angeführt.

Gegen die Fixierung auf rein finanzielle Größen spricht auch die Tatsache, dass der Erfolg von IT-Projekten nicht nur von einer funktionierenden Technik abhängt. Nutzenpotenziale lassen sich vielmehr nur dann ausschöpfen, wenn die Endanwender, also die Kunden der IT-Abteilung, die neuen Systeme auch Gewinn bringend einsetzen. Neuere IT-Controlling-Konzepte ergänzen daher die traditionellen Ergebniskennzahlen durch weitere Perspektiven zur Erfassung weicher Faktoren.