Implementierung ist noch nicht geregelt

Mit reservierten Bandbreiten Internet-Flaschenhals umgehen

26.04.1996

Aufgrund der explodierenden Anwenderzahlen und der zahlreichen neuen Applikationen wie etwa der Internet-Telefonie aehnelt die Fahrt auf dem Internet immer mehr dem Stop and go im Berufsverkehr. Um zumindest zeitkritischen Applikationen wie Video- oder Audiotransfer die erforderliche Uebertragunskapazitaet zu garantieren, will die IETF demnaechst RSVP als Standard verabschieden. In der juengsten Version kann das Protokoll auch im Zusammenspiel mit Anwendungen Bandbreiten reservieren. Bisher wurde im Internet jedes Datenpaket gleichrangig behandelt, so dass es bei Video- oder Audiouebertragungen oft zu Verzoegerungen kam.

Zwar klingt das RSVP-Konzept in der Theorie ueberzeugend, doch in der Praxis ist noch unklar, wie eine Implementierung aussehen soll. Denn um die benoetigte Bandbreite zu garantieren, reicht es nicht, einen Vertrag mit einem Internet Service Provider (ISP) abzuschliessen und entsprechende Zuschlaege zu zahlen. Vielmehr muesste dieser ISP wiederum Abkommen mit den anderen Providern haben, deren Teilstrecken die Internet-Pakete passieren.