Autoriese plant einheitliche Plattform für alle Niederlassungen

Mit R/3 will GM seine Finanzen ordnen

05.12.1997

Seit Ralph Szygenda im vergangenen Sommer sein Amt als Chief Information Officer bei General Motors antrat, weht dort ein frischer Wind: Der Autombilriese kann neuerdings ein Viertel seines vier Milliarden Dollar umfassenden IT-Budgets für andere Dienstleister als die Ex-Tochter EDS aufwenden. Zudem sieht der Dreijahresplan des Informatikchefs unter anderem vor, sowohl im Finanz- wie im Personalbereich auf Standardsoftware zu setzen.

Bis dato nutzen die GM-Niederlassungen eine Vielzahl unterschiedlicher Systeme, um ihre Finanzen zu überblicken. Laut Cherri Musser, Business Services Information Officer bei GM, hindern derart heterogene Systeme den Betrieb daran, sich schnell an veränderte Marktbedingungen anzupassen. Indem das Unternehmen überall einheitliche Finanzprozesse implementiere, könne es seine laufenden Kosten senken.

Warum die SAP-Software das Rennen machte, erläuterte Ron Sorells, General Manager of Business Services bei der GM-Einheit Systems and Services, die für die globale IT-Infrastruktur des Konzerns verantwortlich zeichnet: R/3 sei am besten in der Lage, mit der enormen Größe des Unternehmens fertigzuwerden. "Der gute Ruf der SAP spielte ebenfalls eine Rolle", räumte Sorells ein. Last, but not least hatte sich die Software aus dem badischen Walldorf bereits in ein paar GM-Niederlassungen bewährt.

Das Abkommen zwischen General Motors und der US-Niederlassung des deutschen Software-Unternehmens stellt eine Art Rahmenvertrag dar. Der Automobilkonzern will die R/3-Module von 1998 an nach und nach einführen, wobei die Produktionsstätten in Europa und Asien den Anfang machen sollen.