Umstrukturierung mit ersten Folgen

Mit PS/2-Servern attackiert IBM die eigene Schrägstrich-Plattform

20.03.1992

SAN MATEO (CW) - Mit den neuen 486er-Servern "Modell 95 AMF" und "95 AMT" macht die Entry-Division der IBM wahr, was Marktbeobachter als Konsequenz der Big-Blue-Umstrukturierung schon vorhergesagt haben: Eine hausinterne Abteilung konkurriert gegen die andere.

Leidtragende könnten Branchenbeobachtern zufolge auf längere Sicht die AS/400-Verkäufer und die blaue Mainframe-IBM sein. Die PS/2-Maschinen will Big Blue vor allem im Bereich zeitkritischer Anwendungen eingesetzt wissen.

In der Standardversion ist der AMF-Rechner mit 8 MB Arbeitsspeicher und einer 400-MB-Festplatte ausgestattet, das leistungsfähigere AMT-Modell kann mit 16 MB Arbeits- und 1 GB Festplattenspeicher aufwarten.

Der Arbeitsspeicher beider PS/2-Rechner ist - vergleichbar mit PC-Systemen etwa der Dell Computer Corp. - in ECC-Technologie (Error Correcting Code) ausgelegt. Aufgrund eines verbesserten Designs des gesamten Prozessorkomplexes dieser besteht aus der CPU selbst, einem Speicher- und Bus-Controller sowie der DMA-Logik (Direct Memory Access) seien Transferraten vom Prozessor zum Arbeitsspeicher von bis zu 40 MB/s möglich, der Durchsatz sei damit doppelt so hoch wie in den bisherigen Modellen 95. Anwender dieser Rechner können allerdings mit dem neuen Prozessorkomplex nachgerüstet werden.

Big Blue selbst hat sich zu den neuen PS/2-Systemen offiziell noch nicht geäußert und auch keine Preisvorstellungen bekanntgegeben.