Mit Pfeil und Symbolen Programme malen Intellicorp baut in Kappa grafische OO-CASE-Tools ein

24.09.1993

MUENCHEN (CW) - Die Intellicorp Inc. aus Mountain View, Kalifornien, bietet ab Oktober 1993 ein objektorientiertes CASE- Tool unter der Bezeichnung "Object Management Workbench" (OMW) an. Im Auftrag von James Martin & Co. entwickelt, basiert das Tool-Set auf der Martin-Odell-Methode zur objektorien- tierten Programmodellierung, der "Object Oriented Information Engineering Methodology".

Das OMW ist in die Intellicorp- eigene Entwicklungsumgebung "Kappa" integriert und wird nicht unabhaengig von der Umgebung verkauft. Laut Hersteller bietet die Workbench dem Software- Analytiker eine komplette Umgebung zur Modellierung. Er muesse einfach nur Diagramme zeichnen, die dem Loesungsansatz entspraechen.

Im Gegensatz zu traditionellen CASE-Tools seien diese Diagramme nicht nur statische Zeichnungen, sondern liessen sich direkt fuer die Programmerstellung nutzen. Die Modelle seien sofort ausfuehrbar.

Objektstruktur und -verhalten definieren

Das Modellieren mit OMW basiert auf zwei Paragdigmen. Zum einen muss die Objektstruktur und -eigenschaft festgelegt werden, zum anderen ihr Verhalten und die ihnen innewohnenden Veraenderungen. Daraus haben sich drei Werkzeuge zur Modellierung herauskristallisiert - der "Object Diagrammer", der "Event Diagrammer" und die "State Transition Matrix" sowie ein "Business Rule Editor".

Das Objekt-Tool weist Eigenschaften der "Entity Relationship"- Methode auf. Mit dem zweiten Werkzeug werden Prozesse und Ereignisse abgebildet. Logische Gesetze und Konditionen lassen sich mit Hilfe des Editor-Tools definieren.

Wie die deutsche Intellicorp GmbH aus Muenchen versichert, wird mit Hilfe der Werkzeuge nun der gesamte Entwicklungszyklus, also Analyse, Design und Programmierung unterstuetzt.

Das "Brot-und-Buttergeschaeft" mache das Unternehmen, so erlaeutert Detlef Swiderskl, deutscher Geschaeftsfuehrer der Intellicorp GmbH, mit den Programmier-Tools der Kappa-Familie also beispielsweise mit Klassenbibliotheken oder Connectivity-Werkzeugen.

Deutliche Wettbewerbsvorteile, die das Unternehmen von den Tiefs der Vergangenheit erloesen sollen, erhofft sich der deutsche Intellicorp-Chef allerdings durch Angebotsfaecherung.

Zur Produktpalette gehoert ausserdem ein grafisches Endbenutzerinterface sowie eine Schnittstelle zu relationalen Datenbanken von Oracle, Informix, Sy- base, Ingres sowie DB/2. In einem halben Jahr soll der Zugriff auf die objektorientierten Datenbanken Ontos und Versant ueber C++ Standard sein. Zusaetzlich schielt das Unternehmen mit einem Auge auch auf das Beratungsgeschaeft in der jungen Objekttechnologie.