Viererrunde will den Standard fuer Personal-Communicators festsetzen

Mit Olivetti beteiligt sich der vierte IT-Elefant an EO

19.03.1993

Olivetti will in Europa als Distributor der EO Inc. fuer die Personal Communicators auftreten und spaeter eigene Geraete verkaufen. Die EO-Geraete sind kuenftig mit eingebauten Modems fuer die Kommunikation ueber Telefonleitungen ausgestattet. Optional werden in Zukunft Funkmodule fuer die drahtlosen Netze der einzelnen PTTs erhaeltlich sein.

Erste Produkte sollen im Rahmen eines Beta-Programms Ende Maerz dieses Jahres in Grossbritannien verfuegbar sein, die endgueltige Vermarktung ist fuer das Ende des zweiten Quartals 1993 geplant. Ueber eine moegliche Preisgestaltung oder konkrete Plaene einer Markteinfuehrung in Deutschland machten Firmenvertreter von Olivetti und EO keine Angaben.

Ebenso war nichts ueber die Hoehe der finanziellen Beteiligung Olivettis an EO zu erfahren. Olivettis Vize Elserino Piol teilte vor der Presse in London lediglich mit, dass alle vier Partner ueber signifikante Minderheitsbeteiligungen an EO verfuegen. Im Rahmen der Partnerschaft ist Piol ein Stuhl im EO-Vorstand sicher.

Vor dem Hintergrund der angespannten finanziellen Lage des italienischen Konzerns verteidigte der Manager das EO-Engagement mit der globalen Strategie Olivettis im TK-Markt. Zudem seien an EO Partner beteiligt, die ueber genuegend wirtschaftliche Kraft verfuegten, um den kuenftigen Weltstandard fuer Personal Communicators - einer Technik, die der Neuerfindung des Telefons gleichkomme - faktisch festzulegen. Olivetti und EO haetten, so Piol, gemeinsam mit Companies wie AT&T die Chance, den "neuen Religionskrieg der IT zu gewinnen".

Insider vermuten allerdings, dass der angeschlagene italienische Bueromaschinen-Hersteller durch die Beteiligung an EO nur guenstig an der Hobbit- und GO-Technologie partizipieren und kostenintensive eigene FuE-Aufwendungen vermeiden wolle. Andere Branchenkenner munkeln dagegen, dass Olivetti in der neuen Allianz eine Art Rueckversicherung suche, falls der auf RISC-Chips von ARM basierende PDA "Newton" ein Flop wird, denn ueber die Acorn Computer sind die Italiener auch an ARM beteiligt.