Mit offenen Augen durch die IBM-Welt Sebastian Trauerwein Information Resources Manager Wenn sich Laien über IBM und den Wettbewerb im Computermarkt äußern, hört für Trauerwein der Spaß auf. Daß ein US-Kongreßausschuß jetzt Big Blue für unschuldig befand

09.11.1990

Mit offenen Augen durch die IBM-Welt

Sebastian Trauerwein

Information Resources Manager

Wenn sich Laien über IBM und den Wettbewerb im Computermarkt äußern, hört für Trauerwein der Spaß auf. Daß ein US-Kongreßausschuß jetzt Big Blue für unschuldig befand - es ging um die Geschäftspraktiken bei der Einholung und Abwicklung von Behördenaufträgen -, kann Sebastian zwar gewiß kein Dorn im Auge sein, aber die Begründung mißfällt ihm. Die IBM-Dominanz bei amerikanischen Regierungsstellen,

was die Mainframe-Ausstattung betrifft, sei kein "Verdienst" der smarten Verkäufer aus

Armonk, sondern auf die "Blauäugigkeit" der Entscheider zurückzuführen. Eine ungeheuerliche Behauptung. Warum erwähnt der Ausschußbericht mit keinem Wort, daß IBM-Computer besser und billiger sind als die Rechner anderer Hersteller? Unabhängige Gutachter wie die Marktforscher der Gartner Group haben das immer wieder bestätigt. Zugegeben: Der Vorwurf der Blauäugigkeit an die Adresse der DV-Spezialisten war bis vor etwa drei Jahren berechtigt. Inzwischen gibt es mündige IBM-Anwender, die auf offene Systeme setzen auf SAA, auf DB2, auf AD/Cycle und OS/2. Keine Abhängigkeit mehr, keine Migrationsprobleme, kein Umstellungsrisiko - und alles beweisbar. Mußte ja mal gesagt werden!