Mit neuem System und ausländischen Kooperationspartnern:Philips hat die Bankenautomation im Auge

17.12.1982

FRANKFURT (cmd) - Auch den deutschen Kreditinstituten will sich jetzt die Philips Kommunikations Industrie AG (PKI), Siegen, als "Partner bei der organisatorischen und technischen Lösung von Automatisierungs- und Rationalisierungsproblemen" empfehlen. Weltweit ist man - eigenen Angaben zufolge - mit mehr als 70000 installierten Bankenterminals der erfolgreichste Anbieter auf diesem Sektor. Erklärtes Ziel der Siegener: "Wir wollen hier die Nummer eins bleiben und uns an die Spitze setzen bei neuen Terminals."

Vor der Presse in Frankfurt präsentierte man ein Rundum-Angebot für die "Selbstbedienung in Geldinstituten". Gleichzeitig gab PKI bekannt, daß eine enge Zusammenarbeit mit zwei im Bankwesen führenden Unternehmen vereinbart worden sei: zum einen mit der Diebold Inc., Canton, Ohio, dem weltweit größten Hersteller für automatische Bankschalteranlagen (zwischen dem Beratungsunternehmen gleichen Namens gibt es nach Angaben von Philips keine Verbindung), zum anderen mit der De la Rue Systems Ltd., London, dem Marktführer bei Banknotenbearbeitungsgeräten. Beide billigten Philips allerdings nicht das Alleinvertriebsrecht zu, sondern den Status eines "bevorzugten Vertreibers".

Während die siebziger Jahre durch den zunehmenden Einsatz von Kassenterminals geprägt gewesen seien, sieht Philips die achtziger Jahre als das Jahrzehnt an, das durch die Selbstbedienung des Kunden bei Routineaktivitäten gekennzeichnet ist. Neben den bisherigen Systemkomponenten bieten die Siegener jetzt mit dem PTS 6600 eine "neue Generation von Geldausgabe-Automaten" an. Das Gerät bestehe aus dem eigentlichen Banknotenautomaten, anwendungsspezifischen Bedienelementen mit Anschlußmöglichkeiten an vorhandene DV-Systeme und Sicherheitseinrichtungen. Den PTS gebe es als Outdoor- und Indoor-Selbstbedienungsautomat sowie als Automatischen Kassentresor (AKT).

Weitere wichtige Bausteine für die Bankenautomation, aber auch für eine Fülle anderer Anwendungsmöglichkeiten, sind nach Auffassung der PKI die im eigenen Haus entwickelte Chip-Karte mit eingebautem Mikrocomputer und Speicher sowie Bildschirmtext. Als "Knüller zum Abschluß" präsentierte Philips sein jüngstes Produkt, die digitale optische Speicherplatte (DOR = Digital Optical Recorder), die demnächst nicht nur für den privaten Gebrauch angeboten werden soll, sondern auch in drei weiteren Versionen zum Einsatz im professionellen Bereich.